GBöttcher schrieb am 29.03.2022 13:40:
Mir scheint es auch fragwürdig, dass kommunale Einrichtungen wie einzelne Stadtwerke eigenmächtig Gelder in ausländische Energieprojekte stecken können, ohne weitere Aufsicht.
In NRW gab es dadurch respektable Verluste, während die Vergütung der Stadtwerke Spitzekräfte mit dem Bilanzvolumen steigt.München ist gerade mit hohem Verlust aus der norwegischen Öl-und Gasproduktion ausgestiegen:
"Von diesem Traum haben sich die Stadtwerke (SWM) jetzt nach fast zwei Jahrzehnten und Investitionen in Milliardenhöhe verabschiedet. Vor einem Monat haben sie ihre Bohrstätten auf norwegischem Gebiet verkauft und damit weitgehend Schluss mit der Förderung von Erdöl und Erdgas gemacht, die sie mit ihrem britischen Partner Centrica in der gemeinsamen Firma Spirit Energy betrieben hatten. Veräußert wurden 92 Prozent der Ölproduktion und 38 Prozent der Gasreserven. Durch den Deal, der ein Volumen von etwa einer Milliarde Euro hat, erhalten die Stadtwerke etwa 300 Millionen Euro, weiteres Geld könnte auch noch im nächsten Jahr fließen. Die Erdgasförderung soll nun schrittweise auslaufen, in zehn Jahren könnte alles vorbei sein.Florian Bieberbach, der seit 2013 als Mühlhäusers Nachfolger an der SWM-Spitze steht, zeigt sich heute über diese Entwicklung erleichtert: "Als Fazit in diesem Zeitraum muss man sagen, das war ein Fehlgeschäft." Er räumt aber ein, dass der Verkauf durchaus auch eine negative Seite habe. Mit dem noch vorhandenen Erdgas hätte man angesichts der heutigen Preise gute Gewinne machen können. Hinzu kommt, dass die Stadtwerke das Erdgas aus eigener Quelle gerade jetzt gut brauchen könnten, denn schon im Sommer soll der Block 2 im Heizkraftwerk Nord in Unterföhring so umgestellt werden, dass nicht mehr Steinkohle, sondern das weniger klimaschädliche Erdgas verbrannt wird, um Strom und Fernwärme zu erzeugen"
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-swm-geothermie-stadtwerke-gas-oel-1.5517411Geothermie ist auch nicht ohne Risiken, und natürlich teuer.
Die Stadtwerke machen das, weil der rot-grüne Stadtrat es so will.