Aus meiner Sicht war es ein Fehler der Regierung unter Kanzler Helmut Schmidt, eine keynesianische Wirtschaftspolitik zu betreiben. Durch schuldenfinanzierte staatliche Ausgabenprogramme sollte die Konjunktur künstlich angekurbelt werden. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Ausrichtung der Politik kam es zu zunehmenden Konflikten zwischen SPD und FDP und im Jahr 1982 zerbrach die sozialliberale Koalition.
Doch anstatt sich auf die erfolgreichen Konzepte der sozialen Marktwirtschaft zu besinnen, hat die Regierung Kohl im wesentlichen eine neoliberale Politik - in Anlehnung an die „Chicagoer Denkschule“ – betrieben. Es kam zu erheblichen Privatisierungen von staatlichen Betrieben sowie zu deutlichen Deregulierungen - um nur zwei Beispiele zu nennen.
Um einen weiteren Niedergang der deutschen Volkswirtschaft zu vermeiden, wäre es aus meiner Sicht zielführend, sich wieder an den Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft zu orientieren. Dabei sollten freilich Anpassungen vorgenommen werden, die den veränderten gesellschaftlichen und technischen Bedingungen des 21. Jahrhunderts Rechnung tragen.