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  • Livius

500 Beiträge seit 26.02.2024

Re: Niedergang begann in den 70er Jahren – Abkehr von der Sozialen Marktwirtscha

Gast (16461) schrieb am 19.03.2025 21:51:

Was ist denn in Ihren Augen eine soziale Marktwirtschaft zwischen Keynes und Neoliberalismus?

Das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft wurde im wesentlichen vom Wirtschaftswissenschaftler Alfred Müller-Armack erabeitet. Eine prägnante Darstellung der Details findet sich in dessen Werk "Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft" aus dem Jahr 1946 (157 Seiten).

Kurz gesagt lässt sich anmerken, dass der Neoliberalismus der Chicagoer Schule den "freien" Markt in den Vordergrund rückt und Marktversagen weitgehend ausblendet. Es gibt allerdings einige Fälle, in denen der Marktmechanismus nicht adäquat funktioniert und der Staat eingreifen sollte. In Deutschland kamen die Vorstellungen der Chicagoer Schule - anders als im angelsächsischen Raum - nicht vollständig, aber aus meiner Sicht zu weitreichend, zur Anwendung.

Der Keynesianismus wiederum fordert staatliche Interventionen, um das Wirtschaftswachstum zu steigern. Dabei stehen schuldenfinanzierte staatliche Konjunkturprogramme sowie niedrige Leitzinsen der Zentralbanken im Vordergrund.

John Maynard Keynes hätte den "Keynesianismus" wohl abgelehnt, weil Keynes das "Deficit Spending" nur für Wirtschaftskrisen forderte und eine Rückführung der Staatsverschuldung in wirtschaftlich guten Zeiten wollte.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.03.2025 23:13).

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