Crazy Donald schrieb am 29.08.2016 10:46:
Hallo,
Kaum einer fühlt sich wohl in einem Haus ohne Ornamente, ohne Verzierung, Stuck oder Erker.
An meinem Haus gibt es das alles nicht, das wären unnütze Kosten gewesen.
Und so eine Hausfinanzierung kann schon manchmal knapp sein.Aber ich fühle mich tierisch wohl darin. Ich bin glücklich verheiratet, meine Kinder mögen mich trotz Pubertät und wenn etwas am Haus gemacht werden muss, kann ich das häufig selber machen, ohne auf irgendwelche Verzierungen achten zu müssen.
Manchmal habe ich den (bösen) Eindruck, dass diese Architektur-Fans entweder nie für ihr Heim arbeiten mussten oder dem normalen, praktischen Leben schon entrückt sind.
Ciao
Crazy Donald
Ja, in der Tat ein seltsamer Artikel. Demzufolge dürfte sich niemand in einer Wohnung ohne Gelsenkirchener Barock oder Biedermeiermöbel wohlfühlen, und ohne Vorhänge mit Spitzenbesatz.
Der Autor tut so, als ob fast jeder in Altbauten und gefaketen Stuckfassaden leben wolle.
Es kann ja sein, dass man als grüner Pädagoge ab Besoldungsstufe A14++ seinen Traum von einer Zeit, in der alles noch "so natürlich" war zumindest beim Wohnen ausleben will, doch die Wenigsten wollen und können sich es leisten, Wohnungen mit 3,50 Meter Deckenhöhe zu heizen (oben kommen die Tapeten runter, unten frieren die Füße am Boden fest). Dazu haben wir heute eine ganz andere Formensprache.
Andere Zeiten, andere Wohnformen. Und wenn man sich so Einfamilienhäuser ansieht (hier ein Erkerchen, dort ein Türmchen, am Gartentor begrüßt einen ein weißgestrichener Löwe aus der Betonmanufaktur, und die Haustüre wird von zwei dorischen Säulen eingefasst), dann wünscht man sich eine staatlich verordnete Einheitsarchitektur.