Links und Anleitung
- Sonderauswertung der Sterbefälle des Statistischen Bundesamte 2016-2021 (bis KW 40/2021): https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle.html
- Tabelle 12411-0005: “Bevölkerung: Deutschland, Stichtag, Altersjahre”. Das ist die Alterspopulation zum 31.12. jedes Jahres (1970 bis 2020): https://www-genesis.destatis.de/genesis//online?operation=table&code=12411-0005&bypass=true&levelindex=1&levelid=1635109367562
- Bevölkerungsstand zum Quartal aber ohne Altersabstufung: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/liste-zensus-geschlecht-staatsangehoerigkeit.html. Hier kann man sehen, dass 2021 die Bevölkerung wieder leicht geschrumpft ist.
Um die Sterblichkeit korrekt zu berechnen, erst mal beide Tabellen runterladen. Bei der Altersverteilung kann man 2016-2020 machen, da die Sonderauswertung nur bis 2016 zurück geht. Allerdings sind dort auch noch Auswertungen bis zurück zum Jahr 2000 verfügbar.
In der Sonderauswertung kann man dann den fünften Reiter nehmen (“D_2016_2021_KW_AG_Ins”). Dort sieht man, dass es Altersgruppen von 0-30, 30-35, 35-40 usw bis 90-95 und dann ü 95.
Hier gibt es eine Ungenauigkeit, da sich die Altersgruppen überlappen, und es nicht ganz klar ist, wo die Grenze genau ist. Ich empfehle, die Angabe 0-30 als 0-29 zu interpretieren. Das nächste wäre dann 30-34, dann 35-49 etc. Das passt dann auch zu 95 und mehr am Ende.
Aus der zweiten Tabelle (Tabelle 12411-0005: “Bevölkerung: Deutschland, Stichtag, Altersjahre”) muss man dann die Altersgruppen Bilden. Also einfach in Excel eine Hilfstabelle machen und die Summe für 0-29, 30-34 etc für die Jahre machen. Leider geht es hier nicht bis 95 plus sondern 85 plus. Ganz wichtig: Wir nehmen hier immer den Bevölkerungsstand aus 31.12. zum Ende des Jahres. Wenn ich jetzt also die Rechnung machen würde, dass ich den Bevölkerungsstand vom 31.12.2020 nehme, aber den die Sterbezahlen aus der KW 1/2020 2/2020 nehme, dann verzerre ich die Zahlen zu sehr. Ich mache es daher immer so, dass ich den Bevölkerungsstand vom 31.12.2019 nehme und dann die Differenz zu 31.12.2020, nehme.
Machen wir mal ein Beispiel: Laut der Bevölkerungstabelle gab es zum 31.12.2019 insgesamt 25.013.404 Menschen im Alter von 0-29 Jahren. Am 31.12.2020 waren es 24.818.004 (ein Defizit von 195.400 (!!) in der Altersgruppe. Das liegt nicht daran, dass die gestorben sind, sondern dass die älter geworden sind, weil wir zu wenig Kinder haben). Teile ich das durch 4 bekomme ich einen Verlust in der Altersgruppe von 48.850 pro Quartal. Wenn ich also nachher die Sterberate in der Altersgruppe berechne, mache ich für die Monate Jan-Mar 2020 25.013.404, dann Apr-Jun 2020 24.964.554 usw. Dann werden die Zahlen etwas genauer. Wenn man will kann man das natürlich für die Monate machen (also durch 12) oder die Wochen (da wird’s wieder zu ungenau wegen Jahresanfang und Ende). Die Abweichung bei der Quartalsberechnung ist aber vernachlässigbar.
Machen wir das Beispiel fertig: In der Altersgruppe 0-29 gab es laut der Sterbetabelle in der KW 9/2020 142 Tote. Um die Sterberate (pro 100.000) zu berechnen, macht man dann einfach: (142/25.013.404)*100.000 ~= 0,57. Im Jahr 2019 waren das in der gleichen KW dann (150/25.094.899)*100.000 ~= 0,60. In der KW 3/2021 dann entsprechend (157/24.818.004)*100.000 ~= 0,63 (Bitte beachten, dass es hier starke Schwankungen von Woche zu Woche gibt. In der KW 10 waren es nur 111 Tote, dann 149, dann 109)
Zum Vergleich die Sterberaten in der gleichen KW für die Altersgruppe 85 plus:
(Grippewelle 2018): 9/2018: 10.234/2.265.473 * 100.000 = 451,73
9/2019: 7.934/2.277.509 * 100.000 = 348,36
9/2020: 7.551/2.386.854 * 100.000 = 316,36
9/2021: 6.893/2.505.932 * 100.000 = 275,06
Achtung: Wenn man frühere KW’s aus 2021 nimmt oder ganz späte aus 2020, dann kommt man auf Sterberaten von 350-400 in dieser Altersgruppe. Im Winter 2020/21 hat man ein Phänomen gesehen, dass es erst eine deutliche Übersterblichkeit gab, dann aber eine plötzliche, nie dagewesene Untersterblichkeit, teilweise 15%. Das kann darauf hindeuten, dass die Ämter mit dem Zählen durcheinander gekommen sind. Das muss man aber abwarten, das Stat. Bundesamt müsste das in den nächsten Monaten korrigieren.