Die Gruppe der PFAS ist gekennzeichnet durch den Einbau von Fluor-Atomen in Kohlenwasserstoff-Moleküle.
Das irre daran:
Dadurch werden die sehr stabil. Teflon ist daher als Beschichtung auf Kochgeschirr einsetzbar - jeder andere Kunststoff würde ein Super-Klebstoff ergeben ... und einfach schmelzen.
Dazu sind diese - und nur diese - Kunststoffe mit Fluor abweisend gegen Wasser und Fett gleichzeitig.
Daher werden die sehr häufig auch in Medizinprodukten eingesetzt. Kanülen, Schläuche, Beschichtungen von Herzschrittmachern, etc.
Und ebenso werden diese speziellen Kunststoffe in einer irre großen Anzahl von Spezialanwendungen in Maschinen, Werkzeugen und Bauteilen von Fahrzeugen verwendet.
Ein Dichtungsring aus diesem Material hält (mindestens) so lange, wie das Auto.
Ohne dieses Material wären Stoßdämpfer alle zwei, drei Jahre defekt ... Einspritzpumpen müssten alle zwei Jahre ausgebaut und mit neuen Dichtungen versehen werden ...
Feuerwehrkleidung wäre nicht mehr bis 350 °C stabil ... Airbags müssten aus anderem Gewebe gebaut werden - möglicherweise dicker als zuvor ...
Kraftstofftanks wären nicht mehr so gasdicht, die Leitungen zum Motor für den Kraftstoff würden schnell altern und müssten ersetzt werden nach vier, fünf Jahren ...
Tja, und Li-Ion-Batterien, auch Feststoffbatterien, könnten so wie bisher nicht mehr gebaut werden.
Das reaktive Pulver in den Zellen muss irgendwie am Platz gehalten werden - und das bei hochreaktiver chemischer Umgebung, bei teilweise hohen Temperaturen und das auf Dauer.
Wo es für die Anode noch Ansätze gibt, die PFAS rauszukriegen, geht das für die Kathode bislang nicht mal im Forschungsstadium.
Und das sind die gleichen Kunststoffe (Fluorpolymere und Fluorelastomere), die in der Medizin andauernd und für Einmalgebrauch verwendet werden. Direkt schädlich sind die also sicher nicht - nur die Herstellung und die Entsorgung muss sauber sein oder werden.
Daher ist es durchaus sinnvoll, die Produktion und die Entsorgung von PFAS sehr viel besser zu regulieren und zu überwachen - aber ein Verbot, mal eben so ... bedeutet, dass tatsächlich die letzten 50 Jahre technologischer Entwicklungen im Fahrzeug und Maschinenbau zu großen Teilen neu gedacht und entwickelt werden müssen.
Das mag alles, vielleicht, irgendwie gehen - aber schnell geht das ganz sicher nicht.
Bislang gibt es nicht einmal eine Pflicht für Zulieferer, mitzuteilen ob da PFAS eingebaut sind.
Noch besser:
Bei der Fertigung von fast jeder Form von Mikrochips werden PFAS zwingend gebraucht, als Schutzgase im Belichtungsprozess ...
Wenn das in EU verboten wird, bedeutet das ein Verbot von der Fertigung von Mikrochips in EU.
Import dagegen ist dann problemlos - denn im fertigen Chip ist kein PFAS mehr enthalten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.07.2024 17:28).