Grober_Unfug schrieb am 15.07.2024 11:57:
In der Elektrochemikalienindustrie arbeiten die Tag und Nacht am Ersatz für die PFAS in der Chipproduktion
Würde ich mal bezweifeln, dass in allen Chipfariken daran gearbeitet wird.
Die einzelnen Prozesse - und das sind bis zu 30.000 in Folge - sind so extrem sensitiv, dass man da nicht mal eben etwas Neues einführen kann und will. Nicht umsonst sind das Reinräume.
Man kann sie vermeiden und substituieren - nur werden die Produkte mit den Ersatzstoffen z.Zt. (noch) nicht besser.
Ja, wie auch.
Das klassifizierende Merkmal, die Fluor-Kohlenstoff-Verbindung, ist nun einmal die stabilste Molekülverbindung die möglich ist.
Anders gesagt: Ersatzstoffe gehen da eben genau nicht zu erfinden. Man kann selbstverständlich alle Problemlösungen versuchen, irgendwie anders zu konstruieren. Aber das geht nun mal eben oft genau nicht, ohne die gesamte Maschine oder Anlage umzukonstruieren.
Wenn da aber nun Teile, beispielsweise in einer Großpresse, eine bestimmte Funktion haben, ist das nicht mal eben so geändert.
Man muss auch immer wieder darauf hinweisen: Bislang existiert nicht einmal eine Deklarationspflicht!
Das bedeutet, ein Hersteller von jedem beliebigen komplexen Produkt muss alle seine Lieferanten und Vorlieferanten abfragen ... und das sind gern mal über 20.000 bis 100.000 Teile.
sie aus Kostengründen weiter zu produzieren - die Menschheit zu vergiften und auf die paar Geld geilen Idioten zu schimpfen die das Zeug billig eben nicht "sauber" produzieren, eben nicht zu 100% recyclen und eben nicht zu 100% teuer sauber entsorgen - ist imho völlig am Thema vorbei.
Es geht nicht allein um reine Kosten.
Es geht in allererster Linie um reale Machbarkeit.
Wenn man nahezu alle Maschinen und Anlagen, die die gesamte Industrie heutzutage so herstellt und in den Werkhallen stehen hat ... aufgrund von nicht mehr verfügbaren Ersatzteilen recht bald einfach mal nicht mehr nutzen kann ...
... und das Problem auch nicht einmal mit neu konstruierten Ersatzteilen mal eben so lösbar ist, dann steht die nahezu gesamte Industrie und fast jedes Handwerk gleich mit.
Das ist etwa so, als wenn jemand in der Bronzezeit die Bronze verboten hätte.
Kurzes Gedankenspiel:
Wenn bei allen Bestands-Fahrzeugen ab Zeitpunkt x keine Ersatzteile mehr verfügbar wären, weil nun mal so etwa die Hälfte aller Teile in einem Auto irgendwie was mit PFAS haben ...
... und man deshalb beim kleinsten Schaden das ganze Auto wegwerfen müsste?
Wie würde das ... so rein theoretisch ... wohl so beim geneigten Autobesitzer in der Bevölkerung ankommen? Superduper sicher nicht.
Ein PFAS Verbot heißt auch Importverbot von Zeug, bei dessen Herstellung zwangsweise PFAS anfallen.
Nein, heißt es nicht. Jedes REACH Verbot bezieht sich auf die importierten Stoffe und Materialien. Wenn die PFAS in Mikrochips nicht enthalten sind, wären sie importierbar.
Die PFAS finden schon jetzt Ihren Weg in die globalen Nahrungsmittelketten -
Bei "die PFAS" muss man aber etwas genauer hinschauen.
Es gibt die flüssigen PFAS, wie einzelne Stoffe daraus, die PFOA, die schon verboten sind.
Es gibt dann auch die PFAS-Gase, oft als Klimaanlagenbefüllung genutzt, die tatsächlich konstant in die Umwelt gelangen - weil die Anlagen nicht 100% dicht sind.
Und es gibt Stoffe wie die Fluorpolymere und Fluorelastomere - die sind so stabil, dass sie auch auf Bratpfannen bis 300° funktionieren.
Ok, ich hab sowas noch nie genutzt - und das braucht man auch nicht wirklich.
Aber als Bauteil in unzähligen Anlagen, Maschinen, Fahrzeugen, bis hin zum Mobiltelefon ... sind die eben nicht einfach ersetzbar. Obwohl die gleichen Stoffe sogar in der Medizin als Beschichtungen von Endoprothesen, Herzschrittmachern, Kanülen, Schläuchen, etc. ... verwendet werden. Wenn die da okay sind, sind die in einer Maschine auch okay.
Und in der Medizin sollen die sogar grundsätzlich weiter erlaubt bleiben!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.07.2024 00:40).