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Avatar von Grober_Unfug
  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: PFAS sind leider nötig

Außer radikalen Verboten fällt mir zu diesen Schweinereien die Tag für Tag Menschenleben fordern nichts ein.

Tja, ob einem nichts anderes einfällt, und ob einem nicht auch ein paar Gründe einfallen, planbare Übergangsfristen und Ausnahmen für nicht ersetzbare Anwendungen zu machen, ist ja eine Frage der Ressourcen, die da zum Denken zur Verfügung stehen.

Oder der Ruchlosigkeit mit der man in Kauf nimmt Menschenleben zu vernichten, in dem man Dinge wie vermutlich massenhaften Krebstod durch PFAS in der Biosphäre zumindest billigend in Kauf nimmt.
Das Denken ist bei der Industrie die dieses Zeug herstellt und seit einem halben Jahrhundert aus Kostengründen (wissentlich ?) unzureichend entsorgt offensichtlich auf den eigenen Ertrag beschränkt. Ich kenne diese Haltung von Drogenproduzenten, der Tabak- und Alkoholindustrie. Nur in dem Fall der PFAS Nebenstromproduzenten sind die Gesellschaftlichen Folgen eines Verbots um Größenordnungen geringer.

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Es ist zwar immer einfacher, radikale Schweinereien auf dem Marktplatz zu beschreien - nur ist das noch keine verantwortliche Politik.

Ist es verantwortliche Politik zu tolerieren, das einige wenige Menschen viel Geld damit verdienen die Menschheit langsam aber sicher mit sich in Ihrem Blut anreichenden kanzerogenen Stoffen zu vergiften?
Die Politik handelt jeden Tag unverantwortlich an dem PFAS weiter straffrei in die Biosphäre immitiert werden.

Wenn man verstehen möchte, wie komplex die weltweiten Lieferketten mit ihren Millionen von Halbzeugen und Bauteilen funktionieren, sollte man aber zuhören können und wollen.
Das scheint nicht der Fall zu sein. Vielleicht aus persönlicher Betroffenheit oder aus generellem Unwillen.

Ist Ihnen mal der Gedanke aufgeblitzt, dass wir von einer irreversiblen, zunehmenden, schleichenden Vergiftung der ganzen Menschheit durch PFAS reden?
Wenn die Industrie, die das Zeug immitiert für alle Krebsfälle von Menschen, bei denen PFAS im Blut nachgewiesen werden können - ohne weitere Prüfung alle Behandlungskosten übernimmt - dann könnte man über Fristen reden...

Wer einem harten PFAS-Totalverbot ohne Übergangsfristen den Weg bereiten möchte, der ist auch für die komplette De-Industrialisierung, also auch kein Internet mehr, keine Forenbeiträge und Fernsehen zuhause auch nicht.

Bei solchen Aussagen würde ich mal schauen - was für einen Tee ich gerade zu mir genommen habe - oder waren das Pilze?
Zu einem großen Teil sind PFAS-Nebenströme vermeidbar und Produkte, die PFAS-Nebenströme erzeugen substituierbar. Dort wo das nicht der Fall ist, könnte man für eine Übergangszeit die Produktion unter der Auflage die PFAS Nebenströme vor Ort staatlich kontrolliert ordentlich zu entsorgen (Z.B. in Plasmaverbrennungsanlagen) - eine begrenzte Zeit lang tolerieren.
Eine Rückholung der bisherigen deponierten PFAS und eine ordentliche Entsorgung dieser Reste muss nach dem Verursacherprinzip staatlich kontrolliert erfolgen.
Wohin die bisherigen Regularien geführt haben kann man in jedem Blutlabor weltweit messen...

Kann man machen, ... . Funktioniert aber real nicht - weil es relativ sicher dann doch eine Menge Einwohner gibt, die nicht mal eben ihren Lebenswandel auf Bronzezeitlich umstellen wollen.
Wer sowas als Politiker durchsetzen wollte, müsste sich dann aber auch die Proteste dazu anhören. Viel Spaß.

Die PFAS Produktion hat nachweislich nichts mit unserer Zivilisation zu tun. Ich betrachte es sogar als zutiefst unzivilisiert, wider besseres Wissen, unschuldige Menschen weltweit ohne deren Wissen, gegen deren Willen mit krebserregenden Substanzen zu kontaminieren.

Und wie gesagt:
Ein Ausphasen, soweit es geht, ist ja sinnvoll. Aber mit der Posaune rumzulaufen und Schwachsinn, Geldgeile Säcke und die böse Industrie im Allgemeinen zu rufen ... ist keine verantwortliche Politik.

Das Loblied der Fluorlobby zu singen - und sehenden Auges die ganze Menschheit zu vergiften ist verantwortliche Politik?
Da haben wir wohl unterschiedliche Ansichten!

Und falls all die tollen Lösungsvorschläge doch funktionieren sollten: Dann geh zur ECHA, belege das alles sauber dokumentiert, lass die ECHA den Entwurf so überarbeiten, dass alle PFAS ab 2026 verboten sind ... gründe eine Firma, bau all das Zeug mit all den Ersatzstoffen, in der benötigten Qualität und Menge ... und werde reich.

Ich erlebe wie bekannt Player in der Fluorchemie in D.. DAX Unternehmen seit einiger Zeit Ihre Forschung nach Alternativen intensivieren. Das macht mir Hoffnung, dass die fortgesetzte Zunahme der Ausbringung in der Biosphäre, solche ganz miesen Stoffe für die Volksgesundheit - wie PFAS auf Dauer nicht bestehen bleiben wird.

Nur als Vorschlag - dann aber wärst Du auch - nach deiner Argumentation - ein sogenannter geldgeiler Sack. Mit diesem Problem müsstest Du dich dann nur noch innerlich einigen ...

Da ich nur knapp siebenstellig investieren könnte - wäre ich schneller aus dem Markt draußen als drin...
Ich habe kein Problem damit, wenn die Chemie alternative, bessere Produkte erforscht und auf den Markt bringt - solange dabei die Nebenstromproblematik mit bedacht wird. Auch die Chemie kann besser werden.
Es kann doch kein nachhaltiges Geschäftsmodell sein die ganze Menschheit zu vergiften, nur weil man ein paar Euro an der Entsorgung der Produktionsnebenströme spart!

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