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Avatar von Jocularous
  • Jocularous

mehr als 1000 Beiträge seit 31.03.2011

Kann mir jemand das Phänomen WELT.DE erklären?

Vorweg: Ich will gar nicht bestreiten, dass es mancherorts Probleme mit meist "polizeibekannten" Flüchtlingen gibt, hab ich hier auch schon mehrfach geschrieben, da ist unser Bundesinnen-Horstl gefragt, er ist da aktuell zuständig für! Nicht die LINKEN! Die große Flüchtlingswelle ist längst vorbei, es sollte also möglich sein, sich mal nicht mehr nur um Grenzen, sondern um das Innere zu kümmern!

Ich lese oft auch WELT.DE, kommentiere dort jedoch nicht.
WELT.DE ist meiner Meinung nach vom Kommentarbereich her gefühlt 90% AfD-Wähler und somit nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, es ist meiner Meinung nach eine Art Online-AfD-Filterblase. Beiträge werden dort zudem vorher von einer Moderation überprüft, sie gehen also durch einen Filter.

In dem WELT.DE Artikel zu diesem Thema steht klipp und klar:

Große Mehrheit der Deutschen sieht Migration als Bereicherung
[...]
Dem Satz „Die aufgenommenen Flüchtlinge werden Deutschland kulturell langfristig bereichern,“ stimmten 71,5 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund „voll und ganz“ oder „eher“ zu.
[...]
Für die repräsentative SVR-Erhebung wurden zwischen Juli 2017 und Januar 2018 insgesamt 9298 Personen bundesweit interviewt. Davon waren 2720 Personen ohne Migrationshintergrund, jeweils rund 1500 Spätaussiedler, Türkeistämmige und EU-Zuwanderer sowie 1760 Personen mit einem Migrationshintergrund aus der „übrigen Welt“. Zusätzlich wurden 369 Asylzuwanderer interviewt, die ab 2014 eingereist waren.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article181557280/Integrationsbarometer-Mehrheit-der-Deutschen-sieht-Migration-als-Bereicherung.html

Und trotzdem ist der meist gelikete Kommentar (über 1000 Likes) unter dem Artikel:

Herbert G. vor 24 Stunden

"2018 wurden insgesamt 9298 Personen bundesweit interviewt. Davon waren 2720 Personen ohne Migrationshintergrund." -

Aha, ich verstehe: Nur 29,3 Prozent der Befragten waren "Deutsche ohne Migrationshintergrund".
Manit hat sich der Anspruch dieser Studie auf "Repräsentativität" von vornherein erledigt.

Dasselbe wurde auch gestern hier auf Telepolis gepostet und bekam 100% grün.

Da stellen sich mir folgende Fragen:

Haben die Leser die 71,5% der 2720 befragten Deutschen ohne Migrationshintergrund überlesen?

Wissen die Leser, dass die Befragtengruppen den Verhältnissen in der Bevölkerung angepasst wurden?

Für das Integrationsbarometer 2018 wurden zwischen Juli 2017 und Januar 2018 insgesamt 9.298 Personen bundesweit telefonisch über Mobil- und Festnetznummern befragt. Davon waren 2.720 Personen ohne Migrationshintergrund, 1.438 Spät-/Aussiedler und Spät-/Aussiedlerinnen, 1.479 Türkeistämmige, 1.532 Zuwanderinnen und Zuwanderer aus einem EU-Land und 1.760 Personen mit einem Migrationshintergrund aus der „übrigen Welt“. Durch Gewichtungen wurden die Befragtengruppen den Verhältnissen in der Bevölkerung angepasst.

https://www.stiftung-mercator.de/media/downloads/1_Nachrichten/2018_09/180910_PM_IB_2018_MD_CS_an_MD.pdf

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.09.2018 14:54).

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