In einer Welt, in der es Winter gibt, versucht jeder vernünftige Mensch, mit Heizmaterial vorzusorgen, damit er nicht frieren muss.
Es ist also nichts dagegen zu sagen, wenn sich in einer unsicheren Welt, in der "soziale Winter" zur Normalität gehören, die Menschen sich mit Anhäufung von Eigentum schützen wollen, auch wenn die Geschichte immer gezeigt hat, dass alles, was man für Sicherheit hält, von einem Augenblick auf den anderen wegbrechen kann. Nehmen wir nur Kriege und Naturkatastrophen, die dir das schützende Dach wegsprengen oder wegblasen, oder skrupellose Regime, die dir einen Zettel an die Haustür hängen, dass du Haus, Hof und Land innerhalb kurzer Frist verlassen musst und alle deine, vielleicht in Generationen erarbeitete Habe, dir ab sofort nicht mehr gehört…
Die Anhäufung von Reichtümern gewährt also nur bedingten Schutz. Im irrwitzigen Übermaß, wie die Reichtumsberichte ihn heute als Realität belegen, ist dieses Horten von Geld nur noch Ausdruck einer schlimmen Geisteskrankheit. Wer mehr Sicherheit sucht, muss auf hunderterlei andere Weise vorsorgen, etwa gerechte politische Verhältnisse anstreben, Faustrecht, Fanatismus und mafiöse Verhältnisse und finanzielles Parasitentum bekämpfen. Und wir müssen für echte demokratische Teilhabe sorgen und alles tun, damit es keine verzweifelten hungrigen und wohnungslosen Chancenlosen gibt. Dies ist eine Herkulesaufgabe, die aber etwa durch die massenhafte Menschenverschiebung völlig unlösbar wird. (Aber so ist es ja auch wohl beabsichtigt. Der Turm von Babel wurde ja auch nicht fertig, weil alle plötzlich in verschiedenen Sprachen zu reden begannen und jeder seine eigenen Pläne verfolgte).
Wir müssen jenseits von Raubtierkapitalismus und der Unfreiheit kommunistischer Systeme einen Weg suchen. Frei nach Nietzsche darf es in einer solchen Welt zwei Menschengruppen nicht mehr geben: Reiche und Habenichtse.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.12.2018 11:21).