"Studie: Seenotrettung fördert keine Migration"
Neulich bei SPON das Gleiche gelesen, die Kommentarfunktion war selbstverständlich abgeschaltet, Propaganda und Erziehung dulden bekanntlich keine Gegenstimmen. Da hatte ich mir sofort gedacht, das gibt noch ein paar Promille für die AfD.
Jetzt also auch hier.
Mal sehen:
"Die Lage im Herkunftsland ist entscheidend"
Dass keine Flüchtlinge aus Japan und Singapur, dafür aber viele aus Pakistan, Irak, Afghanistan kommen, gilt als bewiesen. Fließt zwar als entscheidender Faktor in die Überlegung "flüchten oder nicht flüchten" rein, widerlegt aber die These über die Seenot-Rettung keineswegs, es ist schlicht ein weiterer Faktor. Das ergibt meinetwegen folgendes: "Die Lage im Herkunftsland ist für die Migration wichtiger als Aussicht in Not gerettet zu werden". Geschenkt, es hat allerdings niemand was anderes behauptet.
"Seenotrettung fördert keine Migration"
Gehen wir von zwei Extremfälle aus:
1. Es wird nie irgendjemand gerettet, alle, die in Seenot geraten sterben
2. es werden immer alle gerettet, es stirbt niemand in Seenot
Laut Behauptung dürfte es in den beiden fiktiven Fällen auf Dauer genau gleiche Anzahl an Flüchtlingen geben. Für mich eine absurde Vorstellung, die allen Gesetzen der Evolution widerspricht.
Je höher die Gefahr, dass man auf der Flucht sein Leben verliert, umso weniger werden es versuchen. So einfach ist es. Die mathematische Kurve für diese Kausalität kenne ich zwar nicht, genau dies würde ich von einer solchen Studie erwarten,. Die hat aber natürlich einen ganz anderen Zweck.
Um es klarzustellen: Für jeden, der in Seenot gerät, muss unbedingt alles mögliche gemacht werden, um denjenigen zu retten, vollkommen unabhängig von den Umständen. Man muss aber vielmehr dafür sorgen, dass diese Leute erst überhaupt nicht in eine solche Lage geraten. Die neokoloniale Politik eignet sich aber denkbar schlecht für die Vorbeugung.