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Avatar von jc1
  • jc1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2012

Dann also nochmal en dètail

Guckstu schrieb am 23.06.2024 21:13:

jc1 schrieb am 23.06.2024 16:37:

hartamWind schrieb am 23.06.2024 14:15:

Ammerländer schrieb am 23.06.2024 13:05:

Das Fraunhofer-Institut möchte "gefördert" werden oder habe ich es falsch verstanden?

ja , hast Du falsch verstanden .

Wieso falsch verstanden? Nur weil's nicht explizit drinsteht?

Ich denke, weil er einfach mal nur eine Verleumdung rausgehauen hat, statt sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen.

Sondern als Resultat einer bereits geförderten, abgeleisteten Forschung in Form einer Metadatenanalyse? Die, jedenfalls in der Darstellung dieses Artikels, zugegebenermaßen wie ein "Capt'n Obvious-Befund" daherkommt. Weil Diesel teurer und weil Akku- bzw. Brennstoffzellenen-LKW, wenn auch unterschiedlich schnell, billiger werden? Klar, für derlei "Forschung" bedarf es kaum eines Ingenieurs-Diploms. Vollkaufmann mit Wissen um einschlägige Datenbankabfragen genügt.

Genau das ist aber die Arbeit.
So einfach sind die Zahlen nämlich nicht zu finden und auf Stimmigkeit zu kontrollieren. Da ist schon echte Arbeit drin.

Damit wir nicht aneinander vorbeischreiben: Die Mühen der Tiefebenen wissenschaftlichen Arbeitens sind nicht Gegenstand meiner Anmerkungen; ich unterstelle niemandem, daß ihm die Einsichten zufliegen wie gebratene Tauben in die Münder der Schlaraffenlandbewohner. Wohingegen anzunehmen ist, daß jede Fachdisziplin, hier die VWL, ihre standardisierten Erkenntnispfade hat und diese nicht jedesmal neu erkundet und vermessen werden müssen. "Man kennt sich" heißt, man hat einen Überblick, wer wo mit welchen Methoden welche "Wissensbeete" beackert. Genau deswegen gibt es ja auch Fachkongresse, Tagungen, Gastaufenthalte usw. Wem also derlei Handwerkszeug zu Gebote steht, wird nicht das Rad neu erfinden müssen, wenn er solche Fragestellungen bearbeitet. Daß zur Vorarbeit auch eine Erwägung einer möglichst vernünftigen Fragestellung gehört, ist default. Und daß die "Paper" sich nicht von selbst in die gewünschte Form gießen, sondern gedanklich sauber geordnet und korrekt zitiert werden müssen, auch. Das wäre mir ohne Deinen Einwand tatsächlich so erwähnenswert vorgekommen wie wenn Captain Obvious das Wort ergriffe.

Zitat aus dem https://de.wikipedia.org/wiki/Fraunhofer-Gesellschaft- wiki:
"Rund 30.000 Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, arbeiten mit jährlichen Finanzmitteln von 2,9 Milliarden Euro. Davon sind knapp 2,5 Milliarden Euro Vertragsforschung. Über 70 % davon erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und durch öffentlich finanzierte Forschungsprojekte. Der Rest wird von Bund und Ländern beigesteuert, auch um damit den Instituten die Möglichkeit zu geben, Vorlaufforschung zu betreiben."

Soweit klar.

Würde mich nicht wundern, wenn die Studie nicht irgendwo im Abgesang Floskeln wie "die spezifische Ausgestaltung der Ausweitung des Angebots alternativer Nfz-Antriebstechniken bedarf weiterer Untersuchungen..." enthielte.

Das schreibt jeder Wissenschaftler, dem der Vertrag ausläuft.
Das ist völlig unabhängig von der Qualität des abgelieferten Ergebnisses.

Aber... hast du die Studie denn gelesen?
Sonst ist das jetzt deine Verleumdung gegen die FHG-Leute.

Wäre bestenfalls eine, wenn ich das als Tatsachenbehauptung hingestellt hätte. Schon der coniunctivus irrealis ist ein Kontraindiz. Und nein, ich habe sie nicht gelesen, da meine beruflichen Aktivitäten damit nichts zu tun haben und die im Artikel gelieferten Zitate und Zusammenfassungen für meine Belange hinreichen.

Ich frage mich eher, ob solche "Forschungsbefunde" nicht demnächst durch eine auf derartige Grenzfälle zwischen Kommerz und Technik spezialisierte KI ausgestoßen werden könnte. Dazu ließe sich bestimmt ein cleverer weiterer Projektförderantrag beim BMBF einreichen. Womöglich von einer KI erstellt.

Mit dem Ansatz hat sich sogar mal ein Anwalt ins Abseits geschossen.
Da hat die KI einen wunderschönen Schriftsatz produziert, nur waren alle Bezüge auf Präzedenzfälle frei erfunden, und der Mann war seine Anwaltszulassung los. Perspektivisch - ich glaube, er ist mit einer auch für seine Vermögensverhältnisse schmerzhaften Strafzahlung davongekommen. Abschreckung halt.

Wissenschaftler, die in ihrem Lebenslauf "wissenschaftliches Fehlverhalten" drinstehen haben, tun sich auf dem Arbeitsmarkt schwerer als welche ohne das.
Das wäre ein großes Risiko, auf KI zu setzen.
Und der Forscher müsste alle Zahlen im Text genauso gründlich recherchieren und kontrollieren, als würde er den Bericht selbst schreiben - am aufwändigsten Teil seiner Arbeit spart er also nichts.

Na gut, nicht nur einem Anwalt traut man nicht ohne weiteres zu, die Wissensbasis einer KI zu eruieren. Nur weil das, was da in gefälligem Tonfall herauskommt, plausibel erscheint, ist es halt nicht getan. Es wird sich bei deren Verwendung die Einsicht durchsetzen müssen, daß es so etwas wie einer "trusted database" bedarf, wenn man nicht immer wieder einen der Grundsätze der DV verifizieren will: Mist rein -> Mist raus.
Auf die vorliegende Arbeit bezogen hieße das: Niemand hindert die VWL daran, sich ihre eigene KI zu schaffen, die auf den qualifizierten Fundus von VWL-Daten und den - meinetwegen handverlesenenen - Fundus an Theoremen, Lehrsätzen, Dogmen, usw, zugreift. Denn auch die "echt viel Arbeit", wie es weiter oben heißt, ist zu einem nicht unerheblichen Teil der Übernahme durch diese selber zugänglich. Eine Rückkopplung. So ähnlich wie die ventilsteuernde Nockenwelle des Verbrennungsmotors oder die Heusinger-Steuerung der Dampfmaschine oder der Kommutator des Gleichstromgenerators. Nur eben nicht im physischen sondern im Datenuniversum.

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