Re: Das dauert noch ne Weile

Das ist eine Milchmädchenrechnung, ein Verbrennungsmotor skaliert gewichtsmäßig nicht proportional zur Leistung. Heißt, ein leistungsstarker Motor ist nicht um den Faktor schwerer, den er gegenüber einem schwächeren mehr Leistung hat. Das hat mit dem Konzept des Systems zu tun, bei dem die Effizienz mit der Leistung zunimmt (wenn wir uns mal auf das beschränken, was in Straßenfahrzeugen zu finden ist). Bei der E-Maschine ist das anders, deren Leistung hängt maßgeblich von der Menge an Kupfer ab, die da zusammengewickelt wurde und skaliert praktisch linear mit der Leistung. So fürchterlich leicht sind 4 an die Räder montierte 100kW E-Motoren gegenüber einem 400kW Verbrenner dann im Endeffekt gar nicht.
Der Rest ist eher Pillepalle, der Tank wiegt genau wie die Abgasanlage kaum was (wenn dann das, was im Tank drin ist und das steht gegenüber dem Akku im Verhältnis von 60:1, was die Energiemenge betrifft) und das Getriebe mit seinen vielleicht 200 Kilo merkt man langsam, daß man es auch beim E-Motor - natürlich nicht so üppig, aber eben doch mehr als eine direkte Welle - brauchen könnte. Alles nichts, was das massive Zusatzgewicht des Akkus in irgendeiner Weise kompensieren könnte.

Und den Akku in die tragende Struktur zu integrieren, ist aus Sicherheitsaspekten eine wirklich grandiose Idee (die zudem nichts an dessen Gewicht ändert). Eine Vorgabe hinsichtlich Betriebssicherheit ist, daß man das Fahrzeug freischalten können muß (also von der Batterie komplett getrennt). Das klappt recht zuverlässig, solange sich nichts leitendes quer durch den Akku bohrt. Wird übrigens mit Penetrationstests geprüft, daß sowas nicht allzu leicht möglich ist. Das stell ich mir bei Akkus, die im kompletten Fahrzeug verteilt sind und dann auch noch an Stellen, die beim Unfall die Energie aufnehmen müssen, ziemlich spaßig vor, wer soll denn da bitte für irgendwas garantieren? Das wird also eher eine Utopie bleiben, zumal meiner Meinung nach die Ladesäulen-Idee aufgrund der nötigen Energiemengen, der Verteilung, der damit einhergehenden Verluste und der niemals auch nur ansatzweise in die Nähe eines Tankvorganges kommenden Dauer scheitern wird, sodaß batterieelektrisch langfristig auf Wechselakkus rausläuft. Und das ist - wieder meine Meinung - der wesentliche Grund, warum sich der marktwirtschaftliche Westen so schwer damit tut, denn für dieses Konzept müßte er dem Markt vor's Schienbein treten und das energisch, immer wieder und auch sehr schmerzhaft.