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  • Nethlem

mehr als 1000 Beiträge seit 03.02.2009

Re: Anzahl der Raketen ja, Fähigkeiten der Raketen nein.

Dampflokomotive schrieb am 08.09.2024 20:30:

Diese Studie ignoriert wichtige Fakten zu den Fähigkeiten der US-Raketen. Die Tomahawks sind nicht sehr zielsicher und streuen um zig Meter auf große Entfernungen. Damit kann man unmöglich sicher eine mobile Abschußbasis zerstören.

Laut offiziellen Daten auf 5 Meter genau, mit Reichweiten bis zu 2.800 km [0]

Ob das System in der Realität besser oder schlechter performt ist schwer zu sagen, aber macht eh nicht den so großen Unterschied denn; Tomahwaks können auch mit Nuklearen Sprengköpfen bestückt werden, da machen dann selbst -/+ 50 Meter keinen Unterschied.

Zudem erinnere ich mich, dass das Pentagon mal betonte, dasss man zu keiner Zeit sicher sagen konnte, dass man alle (russischen) mobilen Raketenbasen gefunden hätte.

Und das Pentagon würde never ever Lügen bei irgendwas, ganz bestimmt nicht über das eigene Wissen oder die eigenen Fähigkeiten?

Zudem kann man mit Tomahawks nicht die gehärteten ICBM-Silos zerstören, die die Russen ja auch noch haben. Die Sprengkraft ist viel zu gering.

Na dann ist ja praktisch das die Amerikaner über die letzten Jahrzehnte viele viele Milliarden investiert haben um die eigenen ICBM dafür tauglich zu machen [1]

Auch ABM-Systeme, um den dann zu erwartenden Gegenschlag abzuwehren, wurden in den selben letzten 2 Jahrzehnten fleißig von den Amerikanern ausgebaut, dazugehörige Verträge einfach als nichtig erklärt [2].

War damals ja angeblich gegen Iran, Irak, Nord Korea, deswegen sollte sich Russland bloß nicht beschweren.

Durch diese beiden Fakten wird ein konventioneller Erstschlag völlig unmöglich. Man müsste diese Raketen nuklear bestücken.

Was bei Tomahwaks kein Problem ist, solltest du eigentlich wissen, wenn du schon deren Genauigkeit angeblich besser kennst als die öffentliche Literatur dazu.

Und dann kann man gleich die ICBMs nehmen.

So ein First-Strike wäre ein All-In Spiel, da würde alles eingesetzt werden was offensiv eingesetzt werden kann um die Abwehr des Gegners zu satuieren und zu überwältigen, auch um den zu erwartenden Gegenschlag so weit wie möglich zu reduzieren damit die ABM Systeme auch eine realitsiche Chance haben.

Ich finde das eine sehr merkwürdige Studie.

Ist eine sehr wichtige Studie, beim Thema nukleare Eskalation sind wir nämlich schon längst wesentlich weiter als selbst zu den heissesten Zeiten des Kalten Krieges [3], merken wollen es nur die wenigsten [4].

[0] https://www.britannica.com/technology/Tomahawk-cruise-missile

[1] https://web.archive.org/web/20170310032626/https://thebulletin.org/how-us-nuclear-force-modernization-undermining-strategic-stability-burst-height-compensating-super10578/

[2] https://www.theguardian.com/world/2001/dec/14/russia.usa2

[3] https://www.latimes.com/archives/la-xpm-2003-jan-25-fg-nuke25-story.html

[4] https://www.reuters.com/world/us/get-inside-new-york-city-ad-surviving-nuclear-attack-raises-eyebrows-2022-07-13/

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