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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Wenn Zauberlehrlinge Umweltpolitik betreiben

Wir erinnern uns:
Was war der Grund für den Braunkohle-Ausstieg?

Deutschland konnte seine Zusagen für die CO2-Reduzierung nicht einhalten.

Waren die Braunkohlekraftwerke die Ursache, dass die Selbstverpflichtung nicht eingehalten wurde?
Nein. Die Kraftwerke waren damals eingepreist. Die eigentliche Ursache ist bei der Automobilindustrie zu suchen. Die hatten damals Zusagen über die CO2-Reduzierung gemacht, welche die nicht einmal ansatzweise eingehalten haben. De facto ist der Spritverbrauch kaum gesunken. Klar, denn die Karren wurden immer fetter, schwerer und hatten eine immer höhere Leistung. Das 3-Liter Auto wurde nie erreicht.

Hatte die Politik in Berlin nichts bemerkt? Warum wurde nicht gegengesteuert?

Weil Politik und Journalismus in der Berliner Republik moralisch völlig heruntergekommen sind. Selbst die ehem. Ökopartei "Die Grünen" hielten lieber fest ihre Klappe, weil man im Auto-Ländle den Ministerpräsidenten stellte und das Thema ja die Wähler verschrecken könnte.

Warum hat man dann die Braunkohle-Industrie zum Sündenbock gemacht?

Na, weil das so schön bequem war. Für den Günenwähler kommt der Strom aus der Steckdose. Mit dessen Erzeugung hat man keinen Vertrag. Zudem sind die Kohlefelder seit weit weg und eigenen sich dramaturgisch wunderbar für die alten Gesänge und Kämpfe. "Wir gegen die böse Industrie!" Das kleine Frauchen kämpft gegen den bösen Riesenbagger. Da konnte man einmal richtig Dampf ablassen, ohne von den Konsequenzen etwas mitbekommen zu müssen. Mit dem Auto hin und einmal kurz die Gummistiefel an und danach wieder mit dem Auto nachhause und die Stiefel wieder in den Schrank.

Und was ist das Problem?
Na, das Leben funktioniert nicht wie im Sandkasten. Da kann man nicht einfach den Bagger stehen lassen und alles wird gut. Das Loch von Hambach wird, nach Planung, der drittgrößte See von ganz Deutschland werden, jedenfalls was die Wassermenge betrifft. Da muss renaturiert und auch die Uferböschungen entsprechend gesichert werden, sonst kann das richtig böse werden, wenn da die Böschung abrutscht. Die Seen der anderen Gruben dort sind auch nicht gerade klein. Für die Renaturierung wird aber auch die Erde benötigt, die zurzeit noch abgebaggert werden soll. Da plant man nicht Mal so eben um. alles Andere wird massiv teuer.
Auch kostet die Renaturierung sehr viel Geld, wenn man die Firmen vorher finanziell austrocknet, dann kann das Geld dafür fehlen.
Im schlechtesten Falle wird die Kohle mit Bahn und Schiff nach Polen oder China gekarrt, um dort verfeuert zu werden. Was für ein Irrsinn.

Was hätte man besser machen können?

Hätte man der Automobilindustrie kräftig in den Arsch getreten, dann würden die heute schon kostendeckend Elektromobile in Deutschland produzieren oder wenigstens Benziner/Diesel, die real so wenig Spritverbrauchen, dass die wenigstens eine gangbare Alternative darstellen.
Jetzt haben wir in unserer Kernkompetenz eine schwächelnde Industrie, die Milliardenförderungen vom Staat für ihren Umbau haben will und droht massiv Arbeitsplätze abzubauen.
Der "Kohleausstieg" kostet dem Steuerzahler viele Milliarden und wird in der Endabrechnung noch viele Milliarden kosten.
Durch den Ausstieg schafft man sich künstlich eine Versorgungslücke, die im europaischen Stromverbund auch durch Kohlekraftwerke in Polen gefüllt wird.
Ein teurer Irrsinn in Tüten.

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