DerPolitischKorrekte schrieb am 25.06.2024 07:38:
Ich habe zwar keinen DDR-Hintergrund und auch keine Freunde und Verwandte im Osten, konnte aber immerhin mit einigen derartig belasteten Arbeitskollegen über dieses Thema sprechen:
- In der DDR gab es kein ALG, dafür aber Knast für Arbeitsverweigerer.
- Ein Stück Butter war in Ostmark teurer als jetzt in Euro, dafür betrug das Durchschnittsgehalt etwa 1/3 des jetzigen.
- Für ein brauchbaren Viertakter (Lada oder Polski FIat) musste man etwa 2,5 Jahresgehälter hinlegen. War aber kein Problem, man musste ohnehin 10 Jahre drauf warten.
Hier und jetzt bekommt man für 2,5 Jahresgehälter eine E-Klasse.Es gäbe also keinen Grund, noch mehr Sozialleistungen und noch höhere Löhne zu bieten.
Es ging nicht darum das die real existierende DDR besser gewesen wäre, sondern um den real existierenden Systemkonkurrenten als bloßes Schreckgespenst.
Schon der Marschall Plan wurde unter anderem aufgelegt, um Europa gegen kommunistischen Einfluss zu festigen. Das bloße Schreckgespenst reichte um das “sozial" in die deutsche Marktwirtschaft zu bringen und Lohnverhandlungen unterschwellig positiv zu beeinflussen.
Agenda 2010 und Hartz 4 kamen erst nach der Wende und dem Untergang der Sowjetunion.
Ohne das Ende der “Konkurenz" gäbe es tendenziell weniger Sozialabbau, einfach weil man sich weniger traute.