Und bitte nicht falsch verstehen, das ist nicht negative gemeint aber denke mal wenn mit diesen Lebensumständen nicht aufgewachsen ist es für ein Mitglied der westlichen "Zivilisation" wohl schwierig damit klar zu kommen.
Dazu nur eine anekdotische Evidenz: Zur Zeit der Kolonisierung Nordamerikas gab es offenbar nicht ganz wenige Migranten, die sich den dort lebenden Einheimischen angeschlossen haben. "Der mit dem Wolf tanzt" ist beispielsweise ein Echo davon, oder auch (so halb zumindest) Old Shatterhand in den Büchern von Karl May.
Das Gegenteil - ein Indigener, der aus freien Stücken versucht hat, in der Migrantengesellschaft Fuß zu fassen - kam so gut wie nicht vor, an ihre Stelle trat nur systematische Versklavung. Das mag strukturelle Gründe haben: in eine egalitäre Gemeinschaft kommt man als "Gleicher unter Gleichen" eher hinein als in eine ständisch geprägte, in der man keinen (ausreichend angesehenen) Herkunftsstand vorweisen kann. Dennoch wäre das möglich gewesen - es war nur offenbar nicht attraktiv.
Und was das nomadisierende Leben so angeht: natürlich ist ein Gas-Wasserkocher, eine Mikrofaserdecke und ein Leichtbauzelt ein Zuwachs an Komfort im Freien. Aber jeder, der Trekking und Zelten (gern mit hohen "Pfadfinder"-Anteilen) als Hobby pflegt, weiß, wie machbar der Übergang doch ist, selbst für wohlstandsverwöhnte Mitteleuropäer.
Das Gegenteil - sich als jemand, der eine enge Gemeinschaft mit hohen Flexibilitätsgraden für ihre Mitglieder gewohnt ist, in die zahnradartige Enge der arbeitsteiligen Gesellschaft mit ihren Konformitäten einfügen zu müssen - ist viel schwieriger, vielleicht unmöglich.