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  • Wolfgang1949

501 Beiträge seit 15.07.2023

Je mehr Finanzwissen, desto weniger Aktienrenten-Liebhaber

Zum Basiswissen in der Finanzbildung gehört:
"Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis".
Das gilt natürlich auch für Aktien und Aktienfonts.
Altersvorsorgesysteme sind dadurch gekennzeichnet, dass es eine Einzahlungs- bzw. Ansparphase und eine Auszahlungsphase gibt. Ist man berufstätig, zahlt man in die Systeme ein, ist man nicht mehr berufstätig, zahlen diese Systeme an die Rentner aus.
Systemisch betrachtet erzeugt ein Altersvorsorgesystem auf Aktienbasis also dann einen permanenten Kaufüberschuss am Markt, wenn mehr Sparer ins System einzahlen, als es Bezieher gibt, an die aus dem System ausbezahlt wird.
Diese simple und unstrittige Logik ist elementar. Genau das findet gegenwärtig statt und steigende Kurse begleitet von der Werbetrommel machen Appetit auf noch mehr entsprechende Finanzmarktprodukte.
Der demografische Wandel, der ja definitiv stattfindet, sorgt unvermeidbar für ein Umkippen.
Wenn demnächst die Teilnehmer im Altersvorsorgesystem auf Aktienbasis mehrheitlich in die Auszahlungsphase kommen, kippt das Verhältnis und es gibt in Summe mehr Auszahlungen als Einzahlungen. Das System, das vorher ein stetigen Kaufüberschuss an den Aktienmärkten verursacht hat, verursacht nun einen stetigen Verkaufsüberschuss. Die Aktienpreise steigen nicht mehr durch die stetige Nachfrage, sondern sie sinken durch das stetige Überangebot.
Den Banken ist das egal. Sie gewinnen auf jeden Fall.
Das umlagefinanzierte Rentensystem hat prinzipiell dasselbe Problem.
Der Unterschied ist, dass die eingezahlten Gelder der Berufstätigen noch in derselben Periode wieder an die Rentner ausgezahlt werden. Solange es also noch Beschäftigte gibt, gibt es auch Renten, die ausgezahlt werden können.
Ob es noch Banken gibt, wenn es keine Arbeit mehr gibt?
Außerdem müssen die Aktionäre nicht auch noch die Protzbauten der Banken finanzieren und die Boni der Manager.

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