johndoe19 schrieb am 17.10.2024 17:32:
Dabei soll der Staat Geld am Kapitalmarkt anlegen, um die Renten zu stabilisieren.
Ich sehe es jetzt schon kommen.
Ähnlich wie bei den Ankaufprogrammen wertloser Wertpapiere durch die EZB wird dann das Verwaltungsgremium dieses Rentenfonds in "Not-Situationen" z.B. zur Rettung irgendwelcher systemrelevanten Banken oder großer AGs deren wertlose Aktien gegen "gesunde" Papiere tauschen.
Die "gute alte Rentenversicherung" (Zitat von N. Blüm) ist für solche Dinge natürlich bestens geeignet.
Hinweis: Es ging Anfang der 90er um die Frage, wie man die Renten der Arbeitnehmer der ehemaligen DDR organisiert. Die realisierte Idee war, die Berechnungen, Verwaltung und Auszahlung dieser Renten über die DRV abzuwickeln und diese Kosten der DRV als Bundeszuschuss aus Steuermitteln zu erstatten.
Das ist aber vielen Experten mittlerweile entfallen, weshalb sie die Bundeszuschüsse zur RV nur als Indikator einer insgesamt zu hohen Rentenleistung wahrnehmen. Das gleiche gilt auch u.a. für die Mütterrenten oder die Rentenzahlungen an die ehemaligen Zwangsarbeiter des 3.Reiches.
Naja, die DDR-Rentenanwartschaften sind nicht das Problem weil die umlagefinanzierte Rente aus den aktuellen Beiträgen gezahlt wird. Das Problem waren die Sonderversorgungssysteme, die z.B. höhere kommunale Leiter, Polizei, Armee, Stasi u.s.w. erhalten und denen keine Beitragszahler gegenüberstehen (in den gebrauchten Bundesändern waren das pensionsberechtigte Beamte) - diese wurden der gesetzl. RV zugeordnet.
Auch gab es verschiedene Gastarbeiter-Rentenregelungen, gibt es Grundrente und vieles mehr.
Diese nicht beitragsgedeckten Leistungen sind aus staatlichen Geldern zu finanzieren! Leider waren alle Finanzminister dabei sehr zurückhaltend und ließen die Beitragszahler damit alleine - natürlich nur den gesetzl. Rentenbeitragszahler. Die PrivatVersicherten, Beamten, Privatiers ducken sich dabei "hochsolidarisch" ab.
Da gibt es eine sogenannte Teufel-Tabelle, die diese Fehlbeträge auflistet: https://www.adg-ev.de/publikationen/publikationen-altersvorsorge/1387-versicherungsfremde-leistungen-2015?showall=1
Es fehlen alleine in 2023 über 40 Mio € an sogenannten Rentenzuschüssen, kumulativ seit 1957 über eine Billiarde €!!
Jeder glaubt, dass die Rentenzuschüsse dazu dienen den demografischen Faktor auszugleichen - dem ist nicht so! Der diente bisher lediglich dazu, staatliche Aufgaben die der RV zugewiesen wurden (teilweise) zu erstatten! Da spielen auch die Medien eine unrühmliche Rolle, diese Infos muss man mühsam suchen!
Selbst wenn der Finanzminister seine kompletten Schulden begleichen würde - vom österreicher Rentenniveau bleiben wir trotzdem noch meilenweit entfernt. Dazu müssten alle Einkommensarten rentenversicherungspflichtig werden...
Rainer