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  • w-j-s

mehr als 1000 Beiträge seit 24.11.2005

Die überforderte Grammatik

Es gibt drei grammatische Genera, die man im Deutschen auch gerne als Geschlechter bezeichnet.

Die haben aber bei über 70 Geschlechtern im Sinne von Gender und der Nicht-Existenz eines biologischen Geschlechts (das hat die Genderforschung herausgefunden) nur den Namen "Geschlecht" gemeinsam. (Ich habe hinsichtlich des angeblichen sozialen Konstrukts "Sexus" allerdings den Verdacht, dass jene, die das postulieren, keinen Sex haben).

Ansonsten haben die verschiedenen Bedeutungen von Geschlecht aber offensichtlich den gleichen begrifflichen Bezug zueinander wie Arbeit im physikalischen Sinne mit Arbeit im Sinne von Beschäftigung: keinen.

Eigene Begriffe für derart verschiedene Dinge könnten viele falsche Assoziationen vermeiden.

Daher sollten wir nur noch den lateinischen Fachbegriff Genus für das grammatische Geschlecht benutzen und die drei Genera durchnummerieren, die Bezeichnungen männlich, weiblich, sächlich also z.B. durch 1, 2 und 3 ersetzen.

Baum ist z.B. Genus 1, Mädchen ist 3, Drohne 2.

Das hat den Vorteil, dass wir nicht Gendern müssen, uns nicht über Pronomina streiten.

Und wenn man nach seinen Pronomina gefragt wird, dann kann man zurückfragen: "ist Du oder Sie gemeint?"

Es spart übrigens Papier oder Datenraten und reduziert damit auch die Kohlendioxidemissionen. Ungegenderte Texte in klassischem Deutsch sind nämlich gefühlt gut 20% kürzer als die sensible Sprachvariante.

Einziges Risiko: wie seinerzeit im Oströmischen Reich über die Frage der Bilderverehrung könnte ein Jahrzehnte währender Bürgerkrieg über die Nummernvergabe der drei Genera drohen. Am Ende würde dieser dadurch beendet, dass man Deutsch z.B. durch Türkisch, Esperanto oder Interlingua ersetzt, wo es nur ein Genus gibt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.09.2023 00:25).

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