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  • Gerhardt Bremer

284 Beiträge seit 29.12.2000

Gäbe es das neutrale Standardgenus nicht ...

... dann wäre unsere Sprache wesentlich eingeschränkter und ausdrucksärmer. Es ist unverzichtbar für das reiche Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten, die uns allen zur Verfügung stehen und wird auch erst seit den 1980er-Jahren durch die feministischen Linguisten überhaupt als "generisches Maskulinum" bezeichnet.

Die Mischung grammatischer Genera in einem Satz sind völlig normal und sehr mächtig. Würde es das Standardgenus nicht geben, müsste es schleunigst erfunden werden, um den indogermanischen Sprachen den Siegeszug gegenüber ihren Konkurrenten zu sichern. Ach, das ist ja schon geschehen, ein Glück. Für Leute mit linguistischem Interesse über Einführungsveranstaltungen hinaus: https://www.belleslettres.eu/content/deklination/genus-gendersprech.php

Ohne Mischung der Genera und Standardgenus gäbe es diese Sätze nicht:
"Die Idee war jetzt nicht so der Burner"
"Spanien kam als Nachzügler in die nähere Auswahl"
"Die Angst aber auch Hoffnung waren unsere ständigen Begleiter"
"Sei unser Freund, Bibi Blocksberg!"
"Alle Teilnehmer, Reiter wie Pferde, wirkten ausgeruht und hochmotiviert"
"Sie war der Kopf der Untergrundorganisation"

Das Standardgenus auf ein Instrument zur Sicherung patriarchalischer Vorherrschaft zu reduzieren, ist zu schlicht. Selbst Genderlinguisten sollten das erkennen können(?)

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