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Re: 20 Jahre korrigieren reicht nicht, es war lange vor 2000, denn schon die AKW

alterpinguin schrieb am 08.01.2023 00:26:

20 Jahre korrigieren reicht nicht, es war lange vor 2000, denn schon die AKW sollten nur eine Brückentechnologie auf dem Weg zu besseren Energiequellen sein. Schon da war klar, dass einerseits der Uran-Brennstoff nur sehr begrenzt zur Verfügung steht und das Entsorgungsproblem so gelöst wurde, dass der Müll großflächig verteilt werden sollte (Verklappen im Meer,) oder für fast ewig gemessen am Lebensalter eines Menschen, ständig kontrolliert werden müsste.

Inzwischen hat man sich ja Gedanken über die Aufbereitung gemacht und kann einen Teil des Strahlemülls wiederverwenden.

Das größte Problem ist, dass man sich nie wirklich Gedanken über die Sekundärnutzung des Strahlemülls gemacht hat, außer das Zeug militärisch zu verwenden. Verklappen oder in Bergwerke stecken kann auch keine Lösung sein auf Dauer. Vielleicht hält der Salzstock 2000 Jahre dicht, danach ist aber genug Sickerwasser durchgelaufen und hochradioaktischer Abfall landet im Grundwasser. Und wir selbst können auch mit unserer besten Technologie keinen Bunker bauen, der die nötigen 250.000 Jahre hält, bis das Material soweit zerfallen ist, dass der Rest "kein Problem" mehr sein sollte. Wenn wir's könnten, wäre ja der Sarkophag um Reaktorblock 4 in Chernobyl kein Problem gewesen.

Eigentlich müssten sich jede Menge Forscher dransetzen die sich Gedanken darüber machen, wie man Plutonium & co schneller zerfallen lassen kann oder chemische Formeln entwickeln, wie man strahlende Isotope einbinden und somit neutralisieren kann. Solche Möglichkeiten wird es sicherlich geben, nur hat sich halt noch niemand Gedanken drüber gemacht. Und das fällt uns auf die Füße.

Die Atomkraft war gewiss mal als "Brückentechnologie" gedacht bis zur Fusionsenergie. Aber die ist noch immer in unerreichbarer Ferne, auch wenn die Versuche immer erfolgversprechender werden. Ich hab aber bis heute keine Lösung gesehen, wie man die Energie aus dem Magnetfeld bekommt um damit Wasser zu erhitzen, bis es verdampft, so dass es wieder wie in einem normalen Kraftwerk mit Turbine und Generator zur Stromerzeugung kommt.

Ähnliches wurde kurz vor 2000 mit Wind- und Solarenergie angefangen, die ebenfalls als Brückentechnologie herhalten sollten und die nach den ersten neuen Erfolgen (wenn man bedenkt, dass noch zur Bauzeit der AKW das GROWIAN Windkraftwerk grandios scheiterte) genauso erfolgreich torpediert wurde. Die "Privatisierung" von Infrastruktur und Grundversorgung war gleichzeitig der Sargnagel.

So ist es.
Ich kann Wind & Sonne durchaus was abgewinnen. Solarzellen gehören auf die Dächer mit einem privat genutzten kleinen Pufferakku für so ca. 24 Stunden Kapazität. Bei einem Einfamilienhaushalt wären das ca. 12kWh (inkl. Mindestkapazität) LiFePO4-Akkus, Kostenpunkt ca. 6000 - 8000 Euro. Im Sommer kann man da durchaus fast völlig ohne konventionelle Kraftwerke fahren. Aber die Winterlücke ist einfach real und die ist mit ca. 120 Tagen konservativ berechnet. Wenn das Jahr schlecht ist, kann es auch mehr sein, weniger wird es aber nur dann, wenn Januar und Februar durchgehend trockene, eiskalte Wintermonate sind und die Sonne stets am Himmel zu sehen ist. November und Dezember sind klassisch nass, kalt und grau ohne nennenswerte Solarleistung.

Auch Windräder ließen sich stark verkleinert auch Dächer installieren, wenn man wollte.
Aber man wollte eben die großen Versorger verdienen lassen.

Und: trotz Wind und Sonne im Sommer ist ganz ohne Konventionelle kein Betrieb möglich. Stichworte: Frequenzstabilisierung und Blindleistung.

Aber auch hier: wenn das die Brückentechnologie sein soll, was kommt danach?

Wenn man sich dazu ansieht welche Erfolge auf Grund technischer Innovation machbar waren, gerade auch beim Stromverbrauch und das mit anderen Energieverbräuchen vergleicht, dann wird die Lage überdeutlich. Der früher hohe Anteil beim Stromverbrauch für Beleuchtung ist durch die LED-Technologie drastisch zurück gegangen. Da liegt die Energieeinsparung gegenüber den alten Glühbirnen bei Faktor 8-10 und. Setzt man da zum Vergleich den Kraftstoffverbrauch eines Einstiegs- oder Mittelklasseautos aus den Zeiten an, dann sieht das übel aus. Da hat sich kaum etwas getan und bei der starken Zunahmen von Fahrzeugen ist der Verbrauch nochmal drastisch gestiegen.

Witzigerweise könnte man durchaus was tun bei den Kraftfahrzeugen - wenn man die überschweren Bolliden aus dem Markt drängen würde. Aber aktuell geht man genau die Gegenrichtung: Ford beispielsweise nimmt den Fiesta aus dem Programm, auch der Focus soll sterben. Familien-Vans sind out, dafür sollen SUVs gebaut werden. Also größer, schwerer und ineffizienter.

Dabei kann man durchaus kleinere Fahrzeuge bauen: weniger Gewicht, weniger Spritverbrauch für sportliche Fahrweise. Mich wundert, dass man zwar über ein Tempolimit sich unterhält, nicht aber über eine Leistungsbeschränkung bei den Motoren oder die Gewichtsklassen bei Fahrzeugen. Ginge es nach mir, gäbe es Kleinstwagen (bis 400 Kilo), Kleinwagen (bis 600 Kilo), Familienfahrzeuge (bis 900 Kilo) und Kleinbusse oder Kleintransporter (bis 1500 Kilo). Die Gewichtsklasse gilt OHNE Akku. Mit Akku dürfen noch jeweils 33% Gewicht drauf.

Dann können der Kleinstwagen eben mit 35 PS, der Kleinwagen mit 55 PS, der Familienwagen mit 85 PS und der Kleintransporter mit 120 PS fahren. Reicht doch.

Und wo sind SUVs, Oberklassefahrzeuge & co?
Die werden nimmer hergestellt. Aus. Basta. Die Schickeria kann ja "H-Fahrzeuge" fahren, wenn sie Luxus alter Tage wollen. Die Zukunft kann sich keinen Luxus leisten und den Luxus unserer Elite gleich gar nicht. :-)

Alle möglichen überfetten Gefährte als E-Mobil rausbringen und was von "klimafreundlich" labern, ist aber glatte Propaganda. Die Dinger sind auch nach 10 Jahren 100% Erneuerbare nur so "umweltfreundlich" wie klassische Verbrenner. Und wenn wir Verbrenner sparsamer bauen würden, wird ein E-Fahrzeug NIEMALS besser dastehen, außer, es handelt sich um kleine Kabinenroller wie der Twizy. Den kann man nämlich auch mit einer Garagen-Solaranlage voll laden an einem sonnigen Tag.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.01.2023 12:55).

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