Hi,
Twister2009 schrieb am 23. Dezember 2010 21:20
> Das Dokument kann auch bedeuten "schafft hier keine Spareinlagen,
> sondern seht zu, dass ihr die eingenommenen Gelder auch zweckgebunden
> verwendet und zwar zügig."
> oder auch:
> Hey, kauft gefälligst neue Laboreinrichtung (als Beispiel) statt
> jetzt Millionen zu horten.
Das Problem ist, das diese Aufforderung zur "zeitnahen Verwendung"
von Mitteln ein Euphemismus für "seht zu, dass Ihr die Kohle raushaut
und zwar schnell" ist. Das bedeutet, dass keine Zeit für eine
sinnvolle Planung ist. Die Universitäten haben das Problem, dass
diese Mittel für bestimmte Zwecke eben nicht verwendet werden dürfen,
z.B. für die Schaffung von Stellen, weil damit eine langfristige
Festlegung geschieht, die politisch nicht gewollt ist.
> Ich halte es nicht für automatisch negativ, wenn ich jemandem sage:
> "Hör zu, es war schwer genug, Leuten zu sagen, dass sie jetzt
> monatlich 100 Euro zahlen müssen damit xy gekauft oder verbessert
> wird, insofern ist es dumm/problematisch/unsinnig/falsch, wenn du das
> Geld hortest statt es eben auch für xy und Verbesserung xyz
> auszugeben."
Den Studierenden wäre mit einer verbesserten Relation von
Student/Dozent am besten gedient, das aber geht nicht. Zwar wurde das
in der letzten Zeit etwas gelockert, aber es führt zu immer mehr
kurzzeitig befristeten Stellen. Diese Stelleninhaber haben i.d.R.
wenig Interesse für die Studierenden. Oft wird bei Abschluss des
Vertrages schon nach einer Anschlussstelle gesucht.
> Oder noch anders:
> hey, wir haben hier gesagt, dass wir monatlich 100 Euro für Leistung
> X benötigen, also beschafft auch Leistung X und zwar zack-zack.
In den meisten Fällen haben die Landesregierungen nur festgelegt,
wofür man die Studiengebühren nicht verwenden darf. Die Universitäten
sind in der Situation, dass sie Geld bekommen und irgendwie dieses
Geld verwenden müssen, ohne jedoch genau zu wissen, wie lange sie
über welches Volumen verfügen. Es wird nicht selten unsinnig viel
Material und Austattung beschafft, ohne das es wirklich der
Verbesserung von Forschung und Lehre dient.
> Ganz ehrlich: wenn ich z.B. eine Organisation wäre, die Spenden
> einnimmt, dann würde ich, wenn die Geldverwalter Geld horten statt
> zeitnah auszugeben, einen ähnlichen Brief an sie verfassen um ihnen
> zu sagen, dass natürlich die Akzeptanz von Spenden nicht unbedingt
> steigt, wenn das Geld nicht auch möglichst schnell für die
> zweckmäßigen Dinge ausgegeben wird.
> Warum sollte das falsch sein?
Weil ausgegebenes Geld weg ist und niemand weiß, was die Zukunft
bringt. Was nun, wenn die Studierendenzahl an einer Uni zurückgeht?
Dann muss man Rücklagen haben, um eine zeitweilige Durststrecke, in
der die Studiengebühren weniger üppig fließen, zu überbrücken.
Zeitnah ausgegebenes Geld kann keine längerfristigen Projekte
finanzieren. Der Politik geht es hier ausschließlich darum, eine
mögliche Kritik an den Gebühren zu ersticken. Das vor allem, weil es
offensichtlich keine vermittelbaren Argumente für die Gebühren gibt.
Greetings Comrade
Twister2009 schrieb am 23. Dezember 2010 21:20
> Das Dokument kann auch bedeuten "schafft hier keine Spareinlagen,
> sondern seht zu, dass ihr die eingenommenen Gelder auch zweckgebunden
> verwendet und zwar zügig."
> oder auch:
> Hey, kauft gefälligst neue Laboreinrichtung (als Beispiel) statt
> jetzt Millionen zu horten.
Das Problem ist, das diese Aufforderung zur "zeitnahen Verwendung"
von Mitteln ein Euphemismus für "seht zu, dass Ihr die Kohle raushaut
und zwar schnell" ist. Das bedeutet, dass keine Zeit für eine
sinnvolle Planung ist. Die Universitäten haben das Problem, dass
diese Mittel für bestimmte Zwecke eben nicht verwendet werden dürfen,
z.B. für die Schaffung von Stellen, weil damit eine langfristige
Festlegung geschieht, die politisch nicht gewollt ist.
> Ich halte es nicht für automatisch negativ, wenn ich jemandem sage:
> "Hör zu, es war schwer genug, Leuten zu sagen, dass sie jetzt
> monatlich 100 Euro zahlen müssen damit xy gekauft oder verbessert
> wird, insofern ist es dumm/problematisch/unsinnig/falsch, wenn du das
> Geld hortest statt es eben auch für xy und Verbesserung xyz
> auszugeben."
Den Studierenden wäre mit einer verbesserten Relation von
Student/Dozent am besten gedient, das aber geht nicht. Zwar wurde das
in der letzten Zeit etwas gelockert, aber es führt zu immer mehr
kurzzeitig befristeten Stellen. Diese Stelleninhaber haben i.d.R.
wenig Interesse für die Studierenden. Oft wird bei Abschluss des
Vertrages schon nach einer Anschlussstelle gesucht.
> Oder noch anders:
> hey, wir haben hier gesagt, dass wir monatlich 100 Euro für Leistung
> X benötigen, also beschafft auch Leistung X und zwar zack-zack.
In den meisten Fällen haben die Landesregierungen nur festgelegt,
wofür man die Studiengebühren nicht verwenden darf. Die Universitäten
sind in der Situation, dass sie Geld bekommen und irgendwie dieses
Geld verwenden müssen, ohne jedoch genau zu wissen, wie lange sie
über welches Volumen verfügen. Es wird nicht selten unsinnig viel
Material und Austattung beschafft, ohne das es wirklich der
Verbesserung von Forschung und Lehre dient.
> Ganz ehrlich: wenn ich z.B. eine Organisation wäre, die Spenden
> einnimmt, dann würde ich, wenn die Geldverwalter Geld horten statt
> zeitnah auszugeben, einen ähnlichen Brief an sie verfassen um ihnen
> zu sagen, dass natürlich die Akzeptanz von Spenden nicht unbedingt
> steigt, wenn das Geld nicht auch möglichst schnell für die
> zweckmäßigen Dinge ausgegeben wird.
> Warum sollte das falsch sein?
Weil ausgegebenes Geld weg ist und niemand weiß, was die Zukunft
bringt. Was nun, wenn die Studierendenzahl an einer Uni zurückgeht?
Dann muss man Rücklagen haben, um eine zeitweilige Durststrecke, in
der die Studiengebühren weniger üppig fließen, zu überbrücken.
Zeitnah ausgegebenes Geld kann keine längerfristigen Projekte
finanzieren. Der Politik geht es hier ausschließlich darum, eine
mögliche Kritik an den Gebühren zu ersticken. Das vor allem, weil es
offensichtlich keine vermittelbaren Argumente für die Gebühren gibt.
Greetings Comrade