P.S. Wie auch ein anderer Leser hier anmerkte, sollte darum aber nicht der Geldbeutel der Eltern das entscheidende Kriterium dafür sein, wer studiert und wer nicht. Aber einen "Bildungsabstieg" kann man sich in der oberen Schicht ja nicht erlauben.
Hallo Herr Schleim,
Das Thema "Bildungsabstieg" ist durchaus ein Argument. Wenn Mama und Papa studiert haben (egal, ab das sinnvoll war) muss/will der Sohn auch.
Die Finanzierungsfrage ist für mich aber eine untergeordnete. Wenn die Kohle im Studium nicht reicht, mal ein paar Monate Arbeiten. Würde vielen nicht schaden!
Entscheidend ist der tatsächliche Bedarf an Absolventen und die Eignung der Abiturienten. Hier passt gefühlt nichts mehr zusammen.
Der Aufschlag im Arbeitsleben findet dann mit 25 Jahren statt und der frischgebackenen Maschinenbauingenieur kann keinen Messschieber ablesen, hat eine Menge Zeug gelernt, was er nie wieder braucht und keine Vorstellung, worum es wirklich geht. Woher die 60.000 Einstiegsgehalt kommen sollen?
Und bitte nicht steinigen, das DDR-System hatte da ein paar Vorteile:
- Leistungsabhängige Quotenregelung beim Abitur (ca 15%)
- Stipendium (wo man nebenbei noch ein wenig arbeiten musste)
- Soziale Aufstiegschancen über das spätere Gehalt gering
Aber klar, bei meinem Nachwuchs sind über 60% des Jahrgangs zum Gymnasium gegangen und im schön verschulten Elektrotechnikstudium sind immerhin noch 50% nach dem 3. Semester übrig. Wer soll das alles bezahlen?
PS: immerhin kann ich von meinem Nettostundenlohn den Fliesenleger bezahlen, wenn er mindestens doppelt so schnell ist, wie ich. Beim Elektriker ist die Rechnung nicht aufgegangen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.12.2021 09:13).