Deine inhaltliche und (teilweise) zutreffende Auseinandersetzung mit dem Artikel finde ich super. Heutzutage ist so etwas leider sehr rar.
Hier drei Punkte "Gegenwind" von mir gegenüber deiner Argumentation dort.
"Heute sind die elektronische Technologie und die Computerchips ein Schwerpunkt bei der Schaffung einer weltweiten wirtschaftlichen Abhängigkeit von der US-Technologie. "
Der mit Abstand größte Chiphersteller ist Samsung in Südkorea, dann folgt Intel mit seinen weltweit verteilten Produktionsstätten, auf dem dritten Platz liegt TSMC in Taiwan. TSMC verfügt über die modernsten Verfahren für die Prozessorherstellung.
Große Player: Was ist mit NVidia ?
Marktkapitalisierung
Intel 135 Mrd €
https://www.onvista.de/aktien/Intel-Aktie-US4581401001
Nvidia 993 Mrd €
https://www.onvista.de/aktien/kennzahlen/Nvidia-Aktie-US67066G1040
Samsung 238 Mrd €
https://www.onvista.de/aktien/Samsung-Aktie-US7960502018
Der Autor (des Telepolis Artikels) hätte auch SW- und Plattform-Firmen wie Microsoft, Google und Apple erwähnen können/sollen, die definitiv Abhängigkeiten schaffen.
1. "die USA die Kontrolle über Deutschland und andere Nato-Länder erlangt haben, während sie Hersh-Berichten zufolge die Nord-Stream-Pipeline sprengten"
Das ist nicht belegt, deshalb sollte man das in einem seriösen Text nicht aufgreifen.
Streng genommen stimmt das. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die USA beteiligt waren. Sie kündigen es an, sind vor Ort, haben das Knowhow, und Profitieren davon. Kein anderes Land hat eine solche Liste.
b) Industriestrom preislich deckelt.
Dazu müsste man aber Geld locker machen. Das will man in Europa nicht. Insofern ist das Ergebnis, wie im Zitat dargestellt, die alleinige (dämliche) Entscheidung der EU.
Das wird kurzfristig, aber nicht mittel- oder langfristig, funktionieren. Und die dt. /europäische Energieversorgung, die auf Druck der USA von Russland entkoppelt wird, ist aber mittel- bis langfristig gefährdet.