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  • StaatsfreundNo1

mehr als 1000 Beiträge seit 11.03.2020

Re: Ziemlich wirr oder falsch alles

Sinerider schrieb am 03.08.2023 01:37:

Man müsste seitenweise etwas schreiben um diesen Artikel zu entwirren. Ich fange mal an und schätze ich schaffe mit meinen 12 Punkten nur 1/4 was zur Klarstellung nötig wäre.

Lass sie doch - die Leute, die sowas lesen oder schreiben glauben tatsächlich daran. Und wer von derart verworrenen Prämissen ausgeht, kann keine ernsthafte Gefahr darstellen. Am besten gar nicht auf die Unstimmigkeiten hinweisen, sondern noch loben!

1. "die USA die Kontrolle über Deutschland und andere Nato-Länder erlangt haben, während sie Hersh-Berichten zufolge die Nord-Stream-Pipeline sprengten"

Das ist nicht belegt, deshalb sollte man das in einem seriösen Text nicht aufgreifen.

Gibt doch tausen andere Berichte die was anderes behaupten: England war's, die Ukraine war's, RuZZland, war's...

2. "Europa verfällt in eine industrielle Depression und wirtschaftliche Austerität,"

Das muss nicht so sein, wenn

a) Man es den USA mit dem Inflation Reduction Act gleichtut und mit Subventionen Produktionsstätten anlockt.

b) Industriestrom preislich deckelt.

Naja, ein Preisdeckel ist in Wahrheit immer ein Preistreiber. Wenn man die Preise runterhaben will, muss man halt massenhaft billigen Strom erzeugen.

Dazu müsste man aber Geld locker machen. Das will man in Europa nicht. Insofern ist das Ergebnis, wie im Zitat dargestellt, die alleinige (dämliche) Entscheidung der EU.

3. "Heute sind die elektronische Technologie und die Computerchips ein Schwerpunkt bei der Schaffung einer weltweiten wirtschaftlichen Abhängigkeit von der US-Technologie. "

Der mit Abstand größte Chiphersteller ist Samsung in Südkorea, dann folgt Intel mit seinen weltweit verteilten Produktionsstätten, auf dem dritten Platz liegt TSMC in Taiwan. TSMC verfügt über die modernsten Verfahren für die Prozessorherstellung.

4. "Aber die Vereinigten Staaten haben sich deindustrialisiert "

Die USA =wurden= deindustrialisiert durch die chronische Überbewertung des Dollars und Manipulation des Wechselkurses durch China.

Die USA haben nach wie vor alle Rohstoffe und Fähigkeiten im Land, die sie brauchen um auf jedem beliebigen Gebiet in kürzester Zeit zur Führungsmacht aufzusteigen. Das haben sie schon öfter demonstriert, u.a. kurz nachdem Kaiser Wilhelm sie militärisch auf dem Niveau von Portugal eingeschätzt hat (und sie da auch waren).

5. "Diese Handelsabhängigkeit ist es, die die US-Diplomaten "unsicher" fühlen lässt, weil sie befürchten, dass andere Länder versuchen könnten, dieselbe Zwangsdiplomatie im Bereich Handel und Finanzen anzuwenden, die die Vereinigten Staaten seit 1944/45 ausüben."

Die USA fürchten andere Länder könnten eine Zwangsdiplomatie wie sie führen, was den USA im letzten Jahr ein Rekorddefizit in der Handelsbilanz in Höhe von 1,3 Billionen Dollar eingebrockt hat?

6. "Den Vereinigten Staaten bleibt nur noch eine einzige Taktik, um andere Länder zu kontrollieren: Handelssanktionen, die von ihnen und ihren Nato-Satelliten verhängt werden, um Volkswirtschaften zu stören, die die unipolare wirtschaftliche, politische und militärische Vorherrschaft der USA nicht akzeptieren."

Die USA haben derzeit Sanktionen gegen mehrere Länder verhängt, darunter Russland, Iran, Nordkorea, Venezuela, Syrien, Kuba und Myanmar. Das sind alles Länder die mehr auf dem Kerbholz haben als nur die Vorherrschaft der USA nicht zu akzeptieren.

Die ganze Idee ist schwachsinnig. Man kann nicht einfach so "Handelssanktionen" verhängen, dafür wird man nur ausgelacht. Die wirken nur, wenn andere durch Handel mit einem selbst ordentlich was zu gewinnen haben.

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