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9 Beiträge seit 05.01.2006

Marcos ist Sprecher, nicht Anführer

Das ist leider auch im Artikel falsch formuliert worden.

Sicher, seinen Namen hört man allen Ecken, aber für mich scheint er
ein legitimes Mittel der EZLN zu sein, durch seine Ansprachen und
auch seine Literatur Aufmerksamkeit im Ausland zu erregen.

Zudem tritt er nur maskiert auf, was sagt uns das? Dass er
austauschbar ist. Sollte jemand auf die Idee kommen, ihn zu
liquidieren, kann ohne Probleme jemand seine Stellung übernehmen.
Vielleicht geschieht das ja sogar schon und es gibt ein paar Dutzend
Marcos, wir kriegen es bloß nicht mit.

Die EZLN unternimmt, so wie ich es sehe, alles Mögliche, um nicht in
eine Vorreiterrolle gesteckt zu werden. Ich denke, das wenige
Führungshandeln, dass sie unternommen hat, war notwendig, um eine
breite Masse zu erreichen. Die Menschen sind halt scharf auf
Autoritäten, das hat auch die EZLN erkannt.

Gut, Marcos fällt immer noch auf, die Che-Guevara-Parallele ist nicht
zu übersehen, aber macht die Menschen nunmal neugierig.

Ich hoffe aber auch, dass Marcos sich bald etwas zurück nimmt und
weitere namenlose Sprecher dann den Job übernehmen. Es geht ja
schließlich um Inhalte, nicht um große Namen.

Also nicht gleich losbellen, nur weil eine basisdemokratische
Organisation zu medienwirksamen Mitteln greift. Diese sorgen nämlich
dafür, dass die EZLN nun nicht mehr ohne einen weltweiten Aufschrei
einfach eingestampft werden kann.

Aber Fifi kann uns bestimmt sagen, wie wirkungsvoller Widerstand in
einem Land wie Mexiko anders aussehen könnte...

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was diese Bewegung in Mexiko
erreichen wird.

Viva la (r)evolution!
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