Weil erstens die Schweizer so extrem konservativ und materialistisch sind, dass sie dem herrschenden Kapital niemals gefährlich werden. Hinzu kommt, dass die Schweiz nicht zuletzt deswegen gut dasteht, weil sie am Ende der kapitalen Zins-Nahrungskette stehen. Da kann man sich einen gewissen Luxus schon leisten.
Im Grunde ist es doch so: Westen, Osten, Demokratie, Autokratie - das ist alles Murks. Das Grundproblem heißt Kapitalismus oder besser Schuldgeld. Davon ausgehend lassen sich alle Probleme ableiten und jeder Versuch, an diesen Problemen herumzudoktern ohne sich ans Grundproblem heranzuwagen ist am Ende immer wie Aspirin gegen Gehirntumor. Am Ende steht immer Zinserwirtschaftung und davon abgeleitet Wachstumszwang. Manche Länder haben einfach noch etwas mehr Wachstumspotential als andere, wie z.B. derzeit China. Andere müssen massiv an ihre soziale und ökologische Substanz ran, wie z.B. Bangladesh oder auch die USA, und wiederum andere haben neben einer Landschaft wie eine Modelleisenbahn einen Bankensektor wie die Schweiz.
Was ich den Schweizern allerdings hoch anrechne ist, dass sie zumindest denkwillig und kreativ sind. Gerade Ideen wie das bedingungslose Grundeinkommen sind meines Eindrucks nach in der Schweiz noch viel eher denkfähig als z.B. in Deutschland, dem Land der Urlauber und Steuerzahler. Außerdem scheinen sich die Schweizer viel weniger vom angelsächsischen Virus aus weinerlich-reaktionär vs. woke-pseudo anstecken als das in Deutschland zwischen AfD und Grünen der Fall ist.
Eine echte Demokratie kann allerdings nur dann wirklich existieren, wenn es auch endlich mal einen freien Markt gibt, und dass bedeutet erstens kein Schuldgeld mehr, zweitens keinen Arbeitszwang und drittens, dass nur noch jene Güter marktwirtschaftlich gehandelt werden, auf die mensch nicht zwingend angewiesen ist. Das ist auch in der Schweiz nicht der Fall. Ein paar Volksabstimmungen zu ein paar netten Randthemen sind auch nur Garnierung am Luxusbuffet.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.03.2021 15:20).