Ansicht umschalten
Avatar von segal
  • segal

518 Beiträge seit 27.07.2000

Klassenkampf!

Etwas, was die Jüngeren in Deutschland nicht mehr verstehen (ok, ich will nicht pauschal alle über einen Kamm scheren)!

Für Chang-kun ist diese Show daher auch nur eine Art Unterhaltung, die von den echten sozialen Problemen Südkoreas letztendlich ablenke: "Die Menschen in Südkorea lieben Squid Game, aber ein Großteil des Landes verschließt immer noch die Augen vor der Tatsache, dass wir eine der wenigen Demokratien sind, in denen die Regierung Arbeitnehmer im Kontext eines Arbeitskampfes auf Schadenersatz verklagen kann."

Bei uns wird medial auf Gwerkschaftsführer eingeprügelt, gehetzt und gelogen! Gegen Streiks auch immer wieder vor Gericht geklagt. Und die Streikenden wollen nicht mal das System abschaffen (wollen sie nie!) oder besonders viel Geld. Nein, sie wollen aktuell in erster Linie, dass es nicht noch schlechter wird als vorher (siehe Lokführergewerkschaft und Pflegeberufe-Streik in Berlin).

Die Pandemie ist ein weiteres Unterdrückungsregime geworden, um unliebsame Protagonisten "im Rahmen des Infektionsschutzes und der Pandemiebekämpfung" unangemessen lange wegzusperren, für etwas, das ein gutes Recht ist und kein Verbrechen!

Vorerst geht die Repression weiter. Am 2. November teilte die Staatsanwaltschaft in Seoul mit, dass sie für Yang Kyung-soo aufgrund seines Verstoßes gegen die Covid-19-Regeln und gegen das Demonstrationsrecht eine Gefängnisstrafe von anderthalb Jahren fordern werde.

Die Stadtverwaltung der südkoreanischen Hauptstadt ließ derweil verkünden, sämtliche Teilnehmer an den Streikdemonstrationen vom 20. Oktober ohne Ausnahme mit Strafgeldern belegen zu wollen. Möglich macht dies die auch im Ausland vielgefeierte Trackingsoftware zur Pandemieverfolgung.

Schöne neue Welt der Pandemiebekämpfung, Südkorea ist einfach schon weiter als wir.

Zur Seite stehen diesen angekündigten Repressionsmaßnahmen der staatlichen Organe auch Gruppen der Zivilgesellschaft, welche laut koreanischen Medien nun fürchten, dass der Arbeitskampf die Infektionszahlen in die Höhe treiben könnte.

Wie schön sich die Bevölkerung spalten lässt... wegen:

Bislang ist den Behörden jedoch kein einziger Infektionsfall bekannt, der mit den Arbeitsniederlegungen vom 20. Oktober in Verbindung gebracht werden kann.

Gar nichts!

Laut offiziellen Angaben starben in Südkorea bislang 2.892 Menschen an Covid-19, die meisten von ihnen über 80 Jahre.

2.000 Arbeiter sterben in Südkorea jährlich durch unzureichende Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz wegen fehlender Gesetzesvorgaben.

"Konkurrenzfähigkeit hat halt ihren Preis! Das müsst Ihr doch verstehen!"

Klassenkampf! Und 99% verlieren ihn!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.11.2021 12:49).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten