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  • Exilholsteiner

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2015

Blick in die Presse

Ich habe die Tötung des islamistischen Extremisten Allusch zum Anlass
genommen, einzelne Nachrichtenseiten zum Thema Syrien von der
Leseliste zu nehmen. An der Berichterstattung über dieses Ereignis
kann man hervorragend erkennen, wer völlig zur bloßen
Propagandaschleuder im Sinne der US-Neokonservativen verkommen ist
und wo wenigstens noch ein bisschen differenziert wird.

Die angelsächsischen Medien schreiben bloß von der Tötung eines
Rebellenführers. Kein Wort darüber, dass seine Gruppe dem Daesh/ISIS
in puncto Barbarei recht ähnlich ist. In diese Front reiht sich
natürlich auch tagesschau.de, die Propagandaschleuder der deutschen
Regierungsparteien, ein.

Die ach so hoch angesehene New York Times entblödet sich sogar, eine
Verschwörungstheorie zu konstruieren, dass die Tötung dieses
Extremisten eine (bewusste) Stärkung von Daesch/ISIS wäre und dass
die Regierung damit beweisen würde, dass sie auf eine kriegerische
Lösung setzen würde,
> http://nyti.ms/1VhbRoG

Die meisten deutschsprachigen Zeitungen schreiben  da etwas
differenzierter und erwähnen zumindest, dass Allusch in der
Vergangenheit als Extremist aufgefallen ist. Gleichwohl wird er etwa
durch die Wortwahl in ein positiveres Licht gerückt. Er wird durchweg
als "Rebellenführer" bezeichnet, und auch wenn erwähnt wird, dass er
in der Vergangenheit reichlich extreme Äußerungen getätigt hatte,
wird betont, dass sich seine Gruppe gemäßigt hätte. Hinsichtlich der
Tötung werden Worte gewählt, als ob es sich bei dieser Tötung um ein
Verbrechen handelt ("der Tat bezichtigt", "für die Tat
verantwortlich"). Das wirkt schon regelrecht komisch, wenn ebenfalls
erwähnt wird, dass die Tötung bei einem Strategietreffen von
"Rebellenführern", bei denen Angriffe auf Regierungstruppen und
Hisbollah-Kämpfer erörtert wurden, erfolgte, dass es also kaum ein
legitimeres militärisches Ziel für die Regierungstruppen gab als
dieses Kommandeurstreffen.

Eine halbwegs objektive Berichterstattung muss man mit der Lupe
suchen. Die Webseiten angelsächsischer Medien und des deutsche
Staatsfernsehens braucht man jedenfalls nicht mehr zu lesen. Wenn ich
mich über die Position von westlichen Regierungen und NATO
informieren will, kann ich mir deren Presseerklärungen durchlesen und
bin nicht auf dumme Papageien, die sich selbst zu Unrecht als
Journalisten bezeichnen, angewiesen.

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