Porcupine17 schrieb am 16.12.2024 13:39:
Re: Es ging zu schnell
Olle Knolle schrieb am 16.12.2024 12:21:
Schade, dass da die näheren Umstände im Dunkeln liegen.
Es ging einfach zu schnell. Nach 3 Tagen fiel Aleppo, da ahnte man es könnte ein Problem mit der syrischen Armee geben. Als nur 5 Tage später Hama fiel wusste man das es in der Tat ein großes Problem gibt, aber da war es dann auch schon zu spät. Nur weitere 3 Tage später war es dann auch schon vorbei - im ganzen 11 Tage! (Höre ich da "zweiwöchige militärische Spezialoperation"?).
Nur mal zum Vergleich: die Opposition hatte sich in den letzten Jahren an Hama fast so oft die Zähne ausgebissen wie die Italiener im 1. Weltkrieg unter Cadorno am Isonzo . Siehe die Begriffsklärungsseite im englischen Wiki ("Welche Hama-Offensive suchen sie?")
https://en.wikipedia.org/wiki/Hama_offensive
Postingversuch: natürlich sind die Umstände/Ursachen längst bekannt.
Die "Schnelligkeit" erklärt sich dabei auch. Es gibt sehr ausführliche Beschreibungen der Abläufe, leider alle mir bekannten nur auf Englisch, d.h. wer glaubt von einschlägigen Leidmedien informiert zu werden, der wird natürlich enttäuscht. Links zu Veröffentlichungen solcher Analysten wurden sogar zum Teil schon in telepolis-Artikeln erwähnt. Da es dazu aber eine neue geänderte Telepolis-Verhaltensweise gibt, poste ich keine.
Vereinfacht kann ich wohl sagen, dass es darauf hinausläuft, dass Syrien es nach dem langjährigen "gewonnenen Bürgerkrieg" nicht geschafft hat die ausstehenden Probleme anzugehen, ja scheinbar sogar das Gegenteil getan hat und es im Grunde fast nur die Frage war wieso das so lange gedauert hat. Natürlich haben dabei auch andere Konflikte eine Rolle gespielt. Es gab bereits vor Jahren etliche ausländische Akteure, die den Zerfall von Syrien wollten und solche, die das Gegenteil wollten. Keiner von diesen Akteuren hat sich grundlegend geändert oder ist komplett verschwunden. Das gilt besonders für den Iran, obwohl offenbar deren "Rückzug" unter anderem den Umsturzversuch mit ausgelöst hat. Andere Faktoren ergeben sich von türkischer Seite, etc. weitere öffentlich hier zu verschweigende Aspekte.
Allgemein könnte überdeutlich sein, dass im nahen Osten seit Jahrzehnten das Flüchtlingsproblem nicht gelöst wurde und damit die Quelle für jede Menge neuer Eskalationen vorhanden war, die offenbar gerne von anderen noch militärisch befeuert/unterstützt wurden, denn sarkastisch gesagt, gab es Sanktionen/Beschränkungen nur im wirtschaftlichen Bereich.