Zirkon schrieb am 16.12.2024 17:55:
Richtig ist wohl, dass Russland schon vor dem Theater mit den Turbinen die Lieferung auf 40% gedrosselt hatte,
Die Pipeline hatte mehrere parallel arbeitende Verdichter, welche Zyklisch, normalerweise zyklisch wechselnd zur Wartung gingen. Neben der einen, fertig gewarteten Turbine, welche in Kanada festhing, gab es zuletzt immer mehr Turbinen welche mittlerweile eigentlich ebenfalls zur Wartung gemusst hätten, aber wegen der Sanktionen gar nicht mehr verschickt wurden.
Und so, mangels "TÜV", nicht mehr betrieben werden durften. Obendrauf dann noch ein paar von Russland gemeldete außerplanmäßige Defekte, welche ohne die anderen Ausfälle aber kompensierbar gewesen wären. Daraus ergab sich ein allmählicher Abfall der Kapazität.
Letztlich streiten sich beide Seiten wie viele Turbinen wann, wieso nicht mehr liefen. Ob Gazprom lügt, oder nicht.
P. S.: Und man muss bedenken das Gazprom Germania in Deutschland große Speicher als Puffer betrieb und Nordstream 1 schon normalerweise nicht dauerhaft mit 100% lief. Schwankungen der Auslastung im Jahresverlauf, und aus technischen Gründen, waren auch vor der Krise normal. Das führte aber nicht zu Engpässen.
und dann die nötigen Zolldokumente zur Lieferung der Turbine nicht bereit gestellt hat.
Das war ein strittiges Rechtstheater. Anstatt die Turbine wie normal direkt nach Russland zu liefern, wurde die Turbine von Kanada nur nach Deutschland geliefert. Und ohne für die "Zolldokumemte" benötigte westliche Papiere war nicht gesichert, dass die Weiterlieferung von Deutschland nach Russland nicht doch einen Sanktionsverstoß darstellte. Für den man dann Gazprom und den Transporteur hätte belangen können.
P. S.: Und da die Wartung aller weiteren Verdichterturbinen immer noch unklar war, hätte die eine Verdichtergruppe auch nur eine sehr beschränkte, temporäre Verbesserung bedeutet.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.12.2024 19:28).