.. so zeichnen Sie ein falsches Bild.
1) Neben den USA sind auch französische Kräfte am Boden im von der SDF besetzten Gebiet Syriens aktiv. Dagegen scheinen sich die früher anwesenden britischen Spezialeinheiten ebenso zurückgezogen zu haben wie Kräfte anderer US-Vasallen Staaten (Z.B. aus Kanada und Australien). Es gibt keine offizielle Kommentierung hierzu, es bietet sich aber die Erklärung an, daß diese Staaten das wiederholt erlebte aktive Eingreifen der Koalition auf Seiten der IS-Terroristen gegen die syrische Regierung (Z.B. mehrfach bei Deir-Ez-Zor) nicht mehr mittragen wollen. Sicher nicht aus Gewissensgründen, aber aus Angst: Anders als die Führer der USA können Verantwortliche dieser Länder nämlich als Kriegsverbrecher nach Den Haag kommen.
2) Die SDF kontrolliert, gestützt auf die USA, illegal große Teile Syriens, Gebiete in denen die Kurden und die zugekauften arabischen Söldner fast nirgends in der Mehrheit sind. Sie treffen immer öfter auf Widerstand der lokalen Bevölkerung. Widerstand, der ebenso totgeschlagen wie totgeschwiegen wird, weil er zwar demokratisch ist, aber nicht ins US-Narrativ passt.
3) Der Vormarsch der SDF in Ost-Syrien war und ist befremdlich. Während syrische Kräfte in monatelangen schweren Kämpfen gegen ISIS auf Deir-Ezzor vorrückten, rückte die SDF ohne relevante Kämpfe an einem einzigen Tag genausoweit vor. Nein, das ist militärisch nicht zu erklären. Zudem gibt es detaillierte Berichte über US-Stützpunkte mitten im angeblichen ISIS Gebiet - Stützpunkte, die faszinierenderweise nicht bewacht werden (während man in Feindesgebiet selbstverständlich niemals auf Wachen verzichten würde). Es gibt Berichte über US-Hubschrauber, die mitten im ISIS Gebiet landen und Leute ausfliegen. (Interessante zeitliche Parallele: Seit die Berichte über das US-Flug-Taxi Service für ISIS aufkommen, gibt es ISIS Aktivitäten in Afghanistan. Wobei ISIS dort erbittert die Taliban bekämpft, aber niemals die US-Armee: Sehr seltsame Terroristen, nicht wahr?).
4) Der türkisch-islamistische Einmarsch in Afrin zeigte die erbärmliche Schwäche der YPG, die ohne Unterstützung des Imperiums nirgends zu relevantem Widerstand in der Lage war. Neben diese militärische Geschichte - den die Türkei genau zur Kenntnis genommen hat und in ihre Planungen einbezieht - gehört aber auch ein wichtiger politischer Punkt: Russland hat, und zwar nicht nur ein- sondern gleich fünfmal (!), der YPG angeboten, Afrin vor dem türkischen Einmarsch zu schützen. Einzige - und selbstverständliche - Bedingung: Die YPG sollte den Fakt anerkennen, dass Afrin zu Syrien gehört. Die YPG zog es vor, das syrische Volk (zu dem die Kurden selber gehören) auch weiter zu verraten.
5) Die Kurden werden, wie schon so oft in der Geschichte, auch diesmal wieder verraten. Allerdings haben die syrischen Kurden der YPG diesmal mit ihrem eigenen unentschuldbaren Verrat ganz entscheidenden Anteil am Ausgang. Die syrische Regierung streckte (so haben z.b. die kurdischen Bewohner im Sheikh Massoud Distrikt in Aleppo immer neben der Regierung gegen die islamistischen Massenmörder gekämpft) und streckt auch weiter die Hand aus - aber sie wird nicht so wahnsinnig sein, ein zusammengeraubtes unbhängiges Kurdistan auf dem eigenen syrischen Staatsgebiet gegen die Türkei zu schützen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.11.2018 11:06).