Das sieht man im Falle Syrien sehr gut. In der Berichterstattung unserer Leitmedien wurden von Beginn an Tatsachen weggelassen, zum Beispiel, dass unbekannte Islamisten bereits bei den ersten Demonstrationen des "syrischen Frühlings" 2011 auf Polizisten schossen und gewaltsame Reaktionen provozierten.
In jüngster Zeit wurde die monatelange Blockade Westaleppos im Sommer 2015 durch die Blockade der Ithyrija-Khanasser-Aleppo-Strasse durch ISIS und "Gemässigte" verschwiegen, durch die über 1,5 Millionen Menschen von Lebensmitteln abgeschnitten waren. Aber Blockaden kleiner Ortschaften an der libanesischen Grenze durch die SAA wurden lauthals als "Hungerblockade" beklagt.
In den letzten Monaten wurde der Eindruck erweckt, ganz Aleppo sei von den Islamisten besetzt und die syrische Armee belagere es. Die 1,5 Millionen Menschen in Westaleppo waren praktisch inexistent, die zwischen 40.000 und 200.000 in den Islamistenvierteln lebenden oder festgehaltenen Menschen "die Bewohner Aleppos".
Die Massenmorde an Gefangenen der syrischen Armee durch Islamisten, auch "Gemässigte", blieben praktisch völlig ausserhalb der Berichterstattung. Dass die Islamisten aus Ostaleppo täglich die Zivilbevölkerung in Westaleppo mit Raketen und "hell cannons" terrorisieren, mit 5-10 Toten und 20-100 Verletzten jeden Tag, mit Zielschiessen von Scharfschützen auf Frauen und Kinder, die einkaufen oder Wasser holen wollen, davon liest, sieht oder hört man in den "Qualitätsmedien" nichts, und kein NATO-Minister brandmarkt das als Kriegsverbrechen.
Ohne Konsultieren der "contrarian"-Quellen, von SANA, Farsnews, RT, RIA, Asia Times, Almasdarnews, Moonofalabama, von Consortiumnews, Nachdenkseiten, Telepolis etc. wäre es unmöglich gewesen, ein halbwegs ausgewogenes Bild der Lage in Syrien zu erhalten.
Und gewiss hat es alle paar Monate mal einen etwas stärker differenzierenden Beitrag in einem der Mainstream-Medien gegeben. Solche allein zu finden, war schon Glücksache.
Kein vernünftiger Mensch würde behaupten, durch Totalverzicht auf die selbsternannten Qualitätsmedien wäre man umfassend informiert. Natürlich findet man auch dort wertvolle und unverzichtbare Informationen, darunter auch solche, die bei den alternativen Informationsquellen unter den Tisch fallen oder unterrepräsentiert sind.
Ein "Mittelwert" wird sich da nur durch kritische Lektüre finden lassen, und die Schlüsse aus den Informationen muss jeder für sich selbst ziehen.
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Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.10.2016 17:57).