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  • Carlos Marx

352 Beiträge seit 26.11.2003

Alles Spekulation

Erst hinterher weiß man es besser. Bis dahin heißt es "sollte",
"müßte", "vermutlich", "ob und wann" usw.

90 % aller Meldungen aus Nah- und Mittelost ("vermute" ich) sind -
absichtlich oder unabsichtlich - falsch, teilweise wahr,
unvollständig,
lückenhaft, gezielt plaziert. Von den Vorgängen hinter den
Kulissen dringt nichts nach außen, und BND-Untersuchungsausschüsse
gibt es nicht. Daher liefern alle Journalisten prinzipiell
Erzählungen mit eingeschränktem Erkenntniswert ab. Das Beobachten von
Rauchwolken und Ablesen von Regierungs-Kommuniques reicht wirklich
nicht. Und wer weiß, ob die "seriöse Quelle" nicht ein Täuschungs-
manöver ist? (Bezieht sich nicht auf diesen Artikel; ist allgemein
gemeint.)

Da stellt sich die Frage, ob Peter Scholl-Latour schon in Beirut
gesichtet worden ist.

Es gehört nicht direkt zu diesem Artikel, aber was etwa "Condi" oder
Tante Merkel zum Libanon sagen, sind die vorhersehbaren Worthülsen,
die niemand braucht.

In ein paar Jahrzehnten wird sich der interessierte Historiker über
Kilometer von Post aller Art durcharbeiten können, was sich so alles
abgespielt hat, und dann einen ersten Einstieg in den Verlauf dieses
Nahostkrieges wagen können.

Dennoch eine Prognose:

Wenn die Angst der Libanesen vor einem erneuten Bürgerkrieg, wie sie
ihn noch in Erinnerung haben (ein gewisser israelischer
Verteidigungs-
bzw. Kriegsminister war auch involviert) oder im Irak sehen (worüber
sich möglicherweise der Präsident einer befreundeten Großmacht
vergnüglich die Hände reibt) größer ist als vor der israelischen
Zerstörungs- und Tötungsmaschinerie, werden sie sich mehrheitlich
bemühen, ihr Land gemeinsam zu verteidigen, das sie doch gerade erst
schön wiederaufgebaut haben.

In diesem Sinne sollten wir Schwarzrotgold einholen und die
Fahne mit der Zeder drin hissen.

Gruß aus Kiel

C.M.

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