Der Klabautermann (1) schrieb am 18.09.2018 18:36:
Ein funktionsfähiges IFF sollte man aber an Bord haben.
Ein funktionsfähiges IFF schützt nicht or friendly fire.
Stark ereinfacht gesagt, zeigt das IFF dem Radar am Boden nur an, das es sich um ein eigenes Luftfahrzeug handelt. (oraussetzung ist natürlich, das die IFF-Systeme am Boden und im Luftfahrzeug grundsätzlich zueinander kompatibel sind, in einem kompatiblen Modus arbeiten und eingeschaltet sind.)
Aber auch wenn am Boden angezeigt wird, das es sich um ein eigenes Luftfahrzeug handelt, gibt es in älteren sowjetischen Flugabwehrsystemen wie der S-200 keine Sperre, die erhindert, das das Luftfahrzeug anisiert wird. Das wäre aus taktischen Gründen auch nicht sinnvoll. Es ist durchaus denkbar, das die syrische Fla-Rak-Besatzung im Eifer des Gefechtes (oder im battle stress, neudeutsch ausgedrückt), versehentlich ein eigens Luftfahrzeug anvisiert hat. Ist nicht schön, aber solche Fehler kommen vor.
Es ist auch durchaus denkbar, das der Lenkflugkörper sein eigentliches Ziel verloren hat und dann mehr oder weniger zufällig die IL-20 aufgefasst hat. Das wäre eine Parallele zum Sibair-Flug über dem schwarzen Meer. Das passiert automatisch, und daor schützt auch kein IFF.
Im Allgemeinen ist die Koordinierung eigener Fliegerkräfte und der eigenen Luftabwehr im selben Luftraum eine Herausforderung. Deshalb vermeidet man es grundsätzlich dort zu fliegen, wo die eigene Flugabwehr hinschießt. Man kann getrost daon ausgehen, das die Russen sich om Acker gemacht hätten, wenn sie gewusst hätten was gleich passiert.