Solange die Amerikaner noch dort sind, können weder die Kurden, noch die Regierungstruppen frei agieren. Die Türken konnten sich also von Amerikas Gnaden einige Stücke nehmen, aber nicht weiter vorgehen; die Kurden konnten nicht offensiv reagieren, da die Türkei ein Nato-Partner ist und die Regierungstruppen konnten den USA nicht zu nahe kommen.
Wenn die USA abgezogen sind, wird die Türkei einer kombinierten Streitkraft aus kampferprobten Syrern und Kurden gegenüberstehen. Ich denke mal nicht, dass sie große Lust verspüren, sich in größerem Umfang mit beiden anzulegen.
Assad hingegen wird wissen, dass die Übereinkunft mit den Kurden brüchig ist. Da er derzeit vermutlich mehr Interesse an stabilen Verhältnissen als an allem anderen sonst hat, werden die Kurden wohl eine gewisse Autonomie genießen.
Großer Verlierer: die Türkei bzw. Erdogan.
Und was die USA anbelangt. Die hätten natürlich dort bleiben können, aber wozu? Der IS war besiegt, sobald die Russen deren finanzielle Grundlage, d. h. die Schmuggelrouten, ausgetrocknet hatten. Das amerikanische Projekt Syrien ist gescheitert. Sie hätten bleiben können, um dafür zu sorgen, dass sonst niemand etwas machen kann, aber letztlich kostet das auch und die USA haben x weitere Baustellen offen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.12.2018 12:16).