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114 Beiträge seit 10.06.2014

Re: Deutschlands Exportindustrie als Sündenbock

baby on board schrieb am 14. März 2015 15:44

> Politikprofessor Klönne sieht Propaganda merkwürdigerweise nur auf
> der deutschen Seite. Die verbalen Ausfälle, die unzähligen
> Merkel-Fotos mit Hitlerbärtchen, mit denen die beiden jetzigen
> Regierungsparteien Wahlkampf gemacht haben und möglicherweise auch
> damit die Wahlen gewonnen haben, scheinen ihm entgangen zu sein.

Richtig ist: Vereinzelt haben Demonstranten Merkelbilder in
SS-Uniform und mit Hitlerbärtchen hochgehalten. Richtig ist auch,
dass Syriza sich im Wahlkampf gegen Merkels Europapolitik
ausgesprochen hat. Falsch ist, dass griechische Politiker mit
beleidigenden Merkelbildern Wahlkampf gemacht haben. Diese
Schmähbilder kamen auch erst auf, lange nachdem das Griechenbashing
in Deutschland eingesetzt hatte. 

So war es übrigens auch mit den Sprüchen, die hier immer als absolute
Unverschämtheit abgetan werden. Angefangen sind deutsche Politiker.
Varoufakis war gerade erst gewählt und hatte noch gar nichts gemacht,
da war er schon der Lümmel, den man nicht ernst nehmen könne. 

> Sehr schön auch wieder der berühmte „Importdruck“. Kein Privatmensch
> wird gezwungen sich ein deutsches Auto zu kaufen, das er sich
> eigentlich nicht leisten kann. 

Flassbeck betont mehrfach, dass es bei der Import-/Export-Rechnung
nicht um bestimmte Produkte oder bestimmte Eigenschaften von
Produkten geht. Sondern nur um die Bilanz. Griechenland produziert
keine Autos und wird das auch niemals tun, selbst dann nicht, wenn
ein Grieche plötzlich die Jahrhundertidee für einen neuen,
revolutionären Antrieb hat. Wenn Griechenland will, das auf seinen
Straßen keine Pferdekutschen, sondern Autos fahren, müssen die
importiert werden. 

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