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  • mermar

mehr als 1000 Beiträge seit 23.12.2018

Mag alles sein. Aber die Aenderungsvorschlaege sind vage und/oder nutzlos

Der Autor beschreibt korrekt einige Mechanismen und Anreize die zum Gleichschritt und Augenzudruecken fuehren. Er sollte aber gleich dazu sagen dass diese Mechanismen die Klimawissenschaft ausnehmen. Denn die ist pur und edel und unkorrumpiert obwohl der Wissenschaftsbetrieb in dem Bereich nicht nur von oekonomischen sondern auch von politischen Anreizen getrieben ist.

Aber die Vorschlaege die der Autor macht um der Lage Herr zu werden seh ich nicht als sehr hilfreich an. Die klingen sehr nach den Diskussionen die ich von den Leuten aus den romanischen Laendern kenne (Frankreich, Italien etc). Die haben dort komplizierte staatliche Auswahlsysteme mit denen bestimmt wird wer Professor werden darf. Und die diskutieren immer breit und lang wie man diese Systeme optimieren muesste nur um dann nach jeder Reform festzustellen dass das Resultat sich um nichts verbessert hat sondern eher schlimmer geworden ist. Das einzige worauf dabei Verlass zu sein scheint ist dass das System von mal zu mal komplexer und undurchsichter zu werden scheint.

Ausserdem klingen viele der Vorschlaege nach "pie in the sky"-Ideen die Null Chancen auf Umsetzung haben. Andere halte ich sogar fuer gefaehrlich.

Die Idee dass ein Referee seinen Namen bekannt geben muss halte ich fuer abstrus. Viele Gutachten werden von jungen Leuten geschrieben. Wie kann ich von so jemandem erwarten dass er aus dem Schatten der Anonymitaet treten soll?

Warum nicht etwas ganz einfaches machen? Der Editor entscheidet selbst (oder mit Hilfe von Leuten die er sich selbst waehlt; so wie das jetzt auch passiert) welche Arbeiten Kandidaten fuer die Publikation im Journal sind und welche nicht. Danach werden alle vorlaeufig angenommenen Arbeiten auf der Journalwebseite publiziert und die referee reports dazugestellt. Dann kriegt jeder Wissenschaftler die Gelegenheit einen eigenen report abzugeben und dabei entscheidet er selbst ob er das anonym oder offen machen will. Nach einem halben Jahr entscheidet der Editor was er mit den Arbeiten machen will (endgueltig annehmen oder doch ablehnen). Dabei kann er selbst entscheiden ob er sich die zusaetzlichen reports stuetzen will oder nicht. Entscheidend ist nur dass der Link zu den zusaetzlichen reports immer mitwandern muss mit dem jeweiligen Paper und offen zugaenglich sein muss.

Fuer die abgelehnten Paper erhalten die Autoren das Recht zu entscheiden ob sie bekanntgeben wollen dass sie abgelehnt wurden und ob die referee reports erscheinen sollten. Dieses Recht soll fuer 5-10 Jahre erhalten bleiben.

Ein ehrlicher editor kann so viel neue Info erhalten. Ein unehrlicher editor wuerde es schwerer haben durch strategische Auswahl von referees schlechte Arbeiten durchzubringen ohne seine Reputation zu schaedigen.

Wichtiger aber noch: ein junger Wissenschaftler wuesste dass ein maechtiger Prof ihn nicht mehr ganz so leicht voranbringen kann. Die klassischen Arschkriecherkarrieren wuerden schwieriger und die Profs die Arschkriecherimperien aufbauen haetten es auch schwerer und wuerden weniger oft vorkommen.

Schiedsstellen oder aehnliches sind nur Dinge die den ohnehin schon Maechtigen diese Macht noch absichern. Alles Bloedsinn.

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