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  • Woody Box

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Re: Landwirte

Weely schrieb am 11.06.2019 12:52:

Ich komme vom Land und ich kann dir sagen, dass die Landwirte durch die Bank weg dem sogenannten menschengemachten Klimawandel keine besondere Bedeutung für ihre Aussaat oder Erntezeit beimessen. Da richtet man sich nach Erfahrungswerten. Zu feuchte, zu kalte, zu warme oder zu trockene Jahre gab es in der Geschichte schon des Öfteren. Daran ist man in der Landwirtschaft gewöhnt. Was natürlich nicht heißt, dass man ein großes Theater zelebriert, wenn die Ernte nicht so ausgefallen ist wie geplant. Denn dafür gibt es dann ja schließlich Geld.

Wer glaubt, dass Landwirte Klimahysteriker sind ist auf dem Holzweg

Ich bin selber Landwirt und glaube ehrlich gesagt, dass du dir deine Behauptungen aus den Fingern saugst. Alle meine Kollegen sind äusserst beunruhigt über die ungewohnten Wetterphänomene der letzten Jahre, insbesondere lange Trockenheitsphasen im Frühjahr, die sogar noch schlimmer sein können als im Sommer, weil die Saat gerade gekeimt ist. (Dieses Frühjahr, 2019, ist das erste Mal seit langem normal, jedenfalls in meiner Gegend). Wer keine Beregnung hat, hat dann die Arschkarte gezogen.

Dauerregenphasen sind das andere Extrem. Im Sommer 2014 regnete es bei mir fast jeden Tag und konfrontierte mich erstmals mit dem Phänomen, dass die Tomaten im Gewächshaus, obwohl vor Regen geschützt, sich aufgrund der permanenten hohen Luftfeuchtigkeit die Krautfäule einfingen, einen bösartigen aggressiven Pilz. So was habe ich noch nie gehabt. Verlust: 3000 Euro.

Mittlerweile weiss ich, dass der Grund dafür der veränderte Lauf der Jet-Streams ist. Dass das alles sich gerade entwickelt und sich noch viel stärker ausprägen wird, erzeugt schon ein ganz schön mulmiges Gefühl.

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