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  • mermar

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Re: Open Peer Review

Stephan Schleim schrieb am 11.06.2019 11:34:

mermar schrieb am 11.06.2019 11:20:

Die Idee dass ein Referee seinen Namen bekannt geben muss halte ich fuer abstrus.* Viele Gutachten werden von jungen Leuten geschrieben. Wie kann ich von so jemandem erwarten dass er aus dem Schatten der Anonymitaet treten soll?

Hierzu fügte ich im Text "nach Möglichkeit" ein. Mir ist klar, dass das ein heikler Punkt ist.

Ja, der Ausdruck "nach Moeglichkeit" ist schon wirklich hilfreich. Ein verbaler Notausgang sozusagen.

Realistisch sehe ich auch ein, dass es Konstellationen gibt, unter denen man die Identität besser geheimhält (davon unabhängig könnte man das Peer Review ja aber doch anonym mitveröffentlichen).

Idealistisch will mir aber nicht einleuchten, wieso man bei einem wissenschaftlichen Fachgutachten den Schleier der Anonymität braucht. Dass das realistischerweise eben doch der Fall ist, spricht nur dafür, dass es in der Wissenschaft "menschelt".

Ja idealistisch sind alle Wissenschaftler nur an der Sache orientiert und Machtgeilheit ist ihnen voellig fremd. Wer aber selbst fuer ein paar Jahre im Wissenschaftsbetrieb war hat ohne jeden Zweifel die Moeglichkeit gehabt mitzuerleben was fuer Charaktere da rumlaufen. Zwar gibt es Leute die wirklich an der Sache interessiert sind. Aber es gibt noch mehr denen die Sache an sich voellig egal ist. Die sind da reingewachsen und haben prinzipiell die Mindestfaehigkeiten um sich zu halten. Aber ihr ganzes Handeln ist nur von purer Ambition getrieben. Das gilt vor allem fuer viele Frauen. Die Gleichgueltigkeit die ihrem eigenen Themenbereich entgegenzubringen in der Lage sind ist manchmal schockierend (und zwar gilt das selbst bei gleicher technischer Befaehigung). Aber das lassen Sie besser unkommentiert. Denn das ist etwas wo Sie auch nicht Ihren Namen danebenstehen haben moechten ohne die sozial erwartete Empoerung ausgedrueckt zu haben.

Warum nicht etwas ganz einfaches machen?…

Das wäre dann Open Peer Review. Das steht so im Grunde schon in meinen Vorschlägen. Sie haben das jetzt etwas konkreter ausformuliet. Dankeschön. Ich war schon bei >30.000 Zeichen und wollte den Artikel nicht noch länger machen.

Wikipeida definiert open peer review so:

Open peer review is a process in which names of peer reviewers of papers submitted to academic journals are disclosed to the authors of the papers in question.[1][2] In some cases, as with the BMJ and BioMed Central, the process also involves posting the entire pre-publication history of the article online, including not only signed reviews of the article, but also its previous versions and author responses to the reviewers.[3][4]

Und das ist etwas ganz anderes als das was ich sage. Nach dieser Def ist das entscheidende das Offenlegen der Namen der Reviewer. Was ich beschreibe ist die Oeffnung des reviewing process fuer alle die das wollen. Dabei soll Anonymitaet gewaehrleistet bleiben; und zwar gerade auch gegenueber dem Editor und dem Journal. Wenn der Editor die Referees selbst waehlt hat er schon dadurch eine unglaubliche Macht. Ich persoenlich kenne Leute die sich offen ruehmen von bekannten Editor-Koryphaeen als reviewer ausgewaehlt zu werden wenn diese Koryphaee eine Arbeit ohne Stress durchkriegen will.

*Sie meinen wohl "absurd", nicht "abstrus". Man sollte dem "Lügenbaron" nicht alles nachplappern.

https://www.duden.de/rechtschreibung/abstrus

Und nach solchen Kommentaren wollen Sie noch von Ihren "Idealvorstellungen" davon wie Wissenschaftler mit anderen umgehen schwadronieren? Wem sowas nicht peinlich ist dem ist vieles andere auch nicht peinlich.

Uebrigens steht auf der Seite die Sie verlinken:

Synonym fuer abstrus: ABWEGIG.

Und jetzt ueberpruefen Sie mal ob das in meinen Satz reinpassen wuerde. Und dann kommen Sie mit einem neuen Schlaumeierkommentar der belegt wie sehr Sie nur an der Sache interessiert sind und nicht mit billigen rhethorishcen Ablenkmanoevern Punkte machen wollen.

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