Ich finde es schade, dass der Autor hier zwei Dinge verquirlt, die man IMHO getrennt betrachten sollte:
Auf der einen Seite die drölfzigste Killerspiel-Debatte und auf der anderen Seite die Gefahr von Manipulationen durch computergenerierte Bilder und Videos.
Bei "Killerspielen" geht's für mich ehrlich gesagt schon mit der Definition los. Es sind damit eigentlich immer nur Spiele gemeint sind, bei denen sozusagen auf persönlicher Ebene getötet wird. Das ist verwerflich - irgendwie stört es aber niemanden, wenn man bei Strategiespielen wie "Civilisation" dem Nachbarn eine Atomrakete in die Stadt wirft oder in Mittelalter-Strategiespielen einen Landstrich einnimmt und dabei das üblicherweise dazugehörige massenhafte Morden, Brandschatzen und Vergewaltigen einfach ausblendet. Wieso eigentlich? Stalin hat zwar mal gesagt "A single death is a tragedy; a million deaths is a statistic.", aber den würde ich nun nicht unbedingt als moralischen Kompass betrachten wollen.
Der Autor bleibt in der Hinsicht interessanterweise widersprüchlich: Auf der einen Seite prangert er das immer unpersönlichere Töten im Krieg an, auf der anderen Seite zieht er aber gerade gegen die "typischen" Killerspiel-Beispiele wie "Arma" oder *hüstel* "Valorant" vom Leder, in denen genau das eben nicht der Fall ist.
Was dagegen Manipulationen angeht: Bilder und Videos aus der Retorte dem Computer sind doch inzwischen alltäglich. Das geht bei Werbung los und über Sportreportagen und Kinofilme bis hin zu (deep-fake-) Pornos. Wer da erwartet hat, dass es ausgerechnet im Propaganda-Bereich anders ist, muss sich grenzenlos naiv nennen lassen.