Nur mal so zur Info, wie die Tagesschau (und andere Medien) an der Hochschule im Studiengang Journalismus dargestellt werden.
An der Hochschule lehrt die Professorin (und Mitglied der Prüfungskommission) für Journalistik und Medienethik, dass "Lügenpresse" ein Unwort sei und rüffelt die eingeladenen Verbandsvertreter vor den zwangsweise anwesenden Studenten. Sie sei schwer schockiert, dass die Verbände nicht aggressiver gegen diesen Begriff vorgingen. Als sich die Verbandsvertreter wehren - sie könnten schlecht inhaltlich für alle Journalisten sprechen -, schnappt sie nach Luft, sucht nach Worten und schüttelt schließlich mit empörter Miene über soviel Verstocktheit den Kopf.
ARD und ZDF werden an der Hochschule ebenso wie die SZ als Musterbeispiel des Journalismus präsentiert, aber auch die BILD leiste durchaus gute Arbeit. So etwas wie "Staatsfernsehen" wolle sie "nie wieder lesen". Wir sollten uns unbedingt "funk" ansehen, auch LeFloid wird erwähnt (wird von den Studenten jedoch nicht als Journalist wahrgenommen). Russia Today, nachdenkseiten und ähnliche Medien kommen nicht vor.
Wundert sich da jemand, dass grundsätzliche Kritik an Medien an der Hochschule nicht geübt wird? Politische Haltung der Studenten ist ohnehin keine zu erkennen, außer sie bewegt sich im Rahmen des Mainstreams. So regt sich eine Studentin auf, dass in der Tagesschau erst über islamistische Terroristen berichtet wird und direkt danach ein Beitrag über Flüchtlinge folgt, was die Integration doch erschwere.
Medienethik wird anhand der Geiselnahme von Gladbeck (1988!) besprochen, aber nicht anhand aktueller Fälle.
Ich habe mittlerweile mehr Respekt für das rein handwerkliche Können der Journalistinnen, die bei uns als Dozenten arbeiten, aber damit hat es sich dann auch.