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  • Suicido

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Re: Werden Tropenstürme schlimmer?

Um das mal zu relativieren (etwas, was der Herr R. aus P. gar nicht
mag):

Karoma schrieb am 13. November 2013 22:23

> Wer detailliertere Infos haben möchte:

> Der Tropensturm Haiyan war wahrscheinlich der stärkste, der jemals
> seit Beginn der Aufzeichnungen auf Land getroffen ist.
Erstens: wahrscheinlich, zweitens: auf Land getroffen (was immer nur
eine Frage der Zeit ist, bis so etwas passiert), drittens: "seit
Beginn der Aufzeichnungen" ist sehr an die letzten 20 Jahre gebunden,
weil davor die Beobachtungs- und Messmethoden stark zu wünschen
ließen.

> Deshalb kommen
> aktuell wieder viele Anfragen zum Einfluss des Klimawandels auf 
> Tropenstürme. Ich fasse den aktuellen Stand daher hier kurz zusammen:
> (1) Die stärksten Stürme sind in den letzten Jahrzehnten häufiger
> geworden,
Falsch. Diese kommen in "Wellen", welche wahrscheinlich (zumindest im
West-Pazifik sehr deutlich zu beobachten) mit den ozeanischen
Zirkulaionen korrelieren (PDO und SOI).

> (2) Modelle lassen eine weitere Verstärkung für die Zukunft
> erwarten, und 
gi-go (garbage in - garbage out) - oder auch: Modelle sind nicht mal
in der Lage, die Zirkulationen ausreichend zu berücksichtigen, da
kann keiner behaupten, dass die Modelläufe korrekte Ergebnisse
liefern können.

> (3) wärmeres Wasser und Meeresspiegelanstieg
> verschlimmern die Folgen, wie Starkregen und Sturmfluten.
Unter der Berücksichtigung der Verteilung stimmt das. Konzentriert
sich warmes Wasser auf einer Stelle, ist logischerweise mehr Energie
vor Ort. Insgesamt (global gesehen) jedoch, und dafür gibt es
ausreichend Hinweise, gleicht das Gesamtsystem das aus: an der einen
Stelle nimmt es zu, an anderen jedoch ab. 

> [...]
> Weitgehend unumstritten ist eine Zunahme der stärksten Stürme (damit
> sind die der Kategorien 4 und 5 gemeint) seit Beginn der
> Satellitenmessungen (z.B. Elsner et al. 2008).
Siehe oben: entsprechend genaue Satellitenbeobachtungen gibt es erst
seit ca. 20 Jahren, wobei Herr Elsner auch noch eine Datenbasis
verwenden musste, die leider nicht die letzten 7 Jahre beinhalten
konnte (logisch). Diese nämlich zeigen eindeutig, dass es hier eine
Trendumkehr gegeben hat: hin zu zahlenmäßig weniger und auch weniger
intensiven Stürmen.

> [...]
> Kerry Emanuel, der Guru der Tropensturmforschung vom MIT, führt die
> Zunahme der stärksten Stürme daher auf zwei Faktoren zurück: die
> globale Erwärmung an der Oberfläche und die Abkühlung der oberen
> Atmosphäre, die vor allem durch den Ozonschwund verursacht wird.
Eine Begründung für ein nicht existentes Phänomen ist witzig.
Ganz nebenbei eine Gegenfrage: wieso waren die meisten und bisher
stärksten beobachteten Tropenstürme in Zeiten, die deutlich kälter
waren als es jetzt ist (50-60er Jahre; Ende 19Jh)?!

> [...]
> Nutzt man die genannte Methodik mit den neuen Modellen, findet man
> nicht nur eine Zunahme der Stärke sondern auch der Gesamtzahl der
> Tropenstürme durch die künftige globale Erwärmung (Emanuel, PNAS
> 2013). (Dieses Resultat kam zu spät, um im aktuellen IPCC-Bericht
> berücksichtigt zu werden - dort findet man daher noch den alten
> Stand.)
Modelle - siehe oben.

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