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  • BERBERJESUS

mehr als 1000 Beiträge seit 29.10.2015

Ja leck' mich doch am Zipfel! Taliban als "soziale Bewegung". Geht's noch?

Es ist wirklich grotesk, was gerade durch die Medien (und Sozialwissenschaften) im Hinblick auf die afghanischen Battelgroups geistert und wie die "neuen" Taliban dabei proaktiv verharmlost werden. Sie sind eine zutiefst menschenfeindliche und asoziale Bewegung! Aber hey. Man kann ja auch mal drei Augen zudrücken, selbst wenn man nur zwei davon hat. Nimmt man halt das Auge des Nächsten. Und am besten eine Gabel...

Mal kurz Klartext bezüglich der jeweiligen Gruppierungen und ihrer "völlig unterschiedlichen" Ziele:

- IS Korasan: Möchte das Weltkalifat erzwingen. Gerne schön spektakulär blutig. Mit Gewalt und Terror gegen jeden, der das nicht ganz so dufte findet.
- Taliban: Möchten "nur" das Kalifat in Afghanistan erzwingen. Gerne schön spektakulär blutig. Mit Gewalt und Terror gegen jeden, der das nicht ganz so dufte findet.
- Al-Quaida: Oberstes Ziel sind Terroranschläge weltweit. Gerne schön spektakulär blutig. Mit Gewalt und Terror gegen den zivilisierten, vornehmlich westlich-modernen Feind.
- Afghanische Warlords: Die Zielsetzung Mehrung von beherrschtem Territorium (= Macht, Geld, Anbaupotential für "den guten Mohn"), dabei eher an Prinzipien der ethnischen Zugehörigkeit als an strengrelgiösem Fanatismen ausgerichtet. Umsetzungen gerne schön spektakulär blutig. Mit Gewalt und Terror gegen jeden, der die eigenen Geschäfte stört.

Und das war es auch schon mit den ganzen Feinheiten. Ich persönlich halte - wenn überhaupt - höchstens die Warlords für minimal harmloser als die anderen. Immerhin tun die nuttengleichen Herrschaften für das jeweilige Bestgebot alles und sind damit wenigstens grundsätzlich steuerbar. Sie haben keine Utopien und orientieren sich am Machbaren. Wenn es eine halbwegs objektive Wahrheit im gesamten afghanischen Chaos gibt, dann ist es jedenfalls diese.

Ansonsten:
Ein schön "buntes" Völkchen ist das da unter den "politischen" Hauptakteuren in Afghanistan. Die Landbevölkerung jenseit der Kapitole Kabul kann sich letztendlich auch mit alle dem irgendwie identifizieren. Dort lebt man auch noch genau so wie vor 1.000 Jahren oder sogar noch weiter zurück - prakatisch wie zu Zeiten von Alexander dem Großen. Der Einzige übrigens, der die Gefahr des Festlaufens und Versandens in dem Shithole-Territorium richtig erkannt hat. Seine Devise: Hit & run - schnell rein, schnell raus! Damit lag er goldrichtig, der "Iskander". Zur Absicherung seiner Herrschaft hat er ein paar Griechen zur Kolonisierung angesiedelt - mit (nach heutigen Maßstäben) relativ beachtebswertem und nachhaltigem Erfolg. Er hat es erst dort gar nicht mit (Re-)Education versucht. So weit wie das Land war, war nämlich auch die Leere in den tribalistischen Köpfen. Und so ist es bis heute.

"Bombenteppich drüber und Ruhe" erscheint mir dem Grunde nach zumindest gar keine so unangemessene Handlungsweise zu sein...

When you're wounded and left on Afghanistan's plains,
And the women come out to cut up what remains,
Jest roll to your rifle and blow out your brains
An' go to your Gawd like a soldier.

Go, go, go like a soldier,
Go, go, go like a soldier,
Go, go, go like a soldier,
So-oldier of the Queen!

- wusste schon Kipling in "The Young British Soldier"...

Und der Mann hat wieder einmal Recht behalten. Die Gods of the Copybook Headings haben in Afghanistan gerade wieder erbarmungslos zugeschlagen und es allen Weltverbesserern und Kulturrelativisten geziegt. Voll in die Fresse.

Oberschlaue Zeitgenossen wie die Autorin (mit ihrer grotesken Bewertung und sinnlosen Ursachenforschung) wabbeln derweil mit den verbundenen-verbrannten Griffeln wieder zurück in Richtung des Feuers. Herrlich!
(Sorry, aber Ihr wisst ja, ich bin Kipling-Fan... schon seit Kindheitstagen...)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.08.2021 15:48).

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