Ansicht umschalten
Avatar von Bahnfan_aus_MZ
  • Bahnfan_aus_MZ

154 Beiträge seit 22.11.2008

Forderung: Abschaffung der Sanktionen für ALG I und ALG II.

Ein Beispiel dazu aus der Praxis:
In der Jobbörse der Arbeitsagentur werden "Stellen für Fachkräfte"
und "Stellen für Helfer" angeboten. In meinem Alltagssprachgebrauch
gehe ich zunächst davon aus, dass "Helfer" bedeutet, dass hier keine
Ausbildung gefordert wird, sondern eine un- und angelernte Tätigkeit
ausgeübt wird.
Bei den meisten Angeboten für z.B. "Helfer -Büro, -Verwaltung" wird
dann eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung verlangt, und dies
bei Tätigkeiten wie Dokumente scannen und Ablage. Das ist ein
Beispiel, wie Bildung und Ausbildung entwertet werden.

Oder es steht "Helfer" da, und es werden umfangreiche Sprach- und
Softwarekenntnisse erwartet, so dass diese Einstufung als "Helfer"
und nicht als "Fachkraft" im Grunde unverschämt ist.

Es gibt hierzulande ein klares Missverhältnis zwischen erwarteten
Qualifizierungen und Zertifikaten und den Löhnen, die dafür gezahlt
werden sollen.

Möglich ist dies nur durch die Sanktionen beim Arbeitslosengeld und
bei Hartz IV, die drohen, wenn eine angebotene Arbeit abgelehnt wird.
Dadurch wird der Arbeitsmarkt verzerrt, weil sich der Arbeitnehmer in
einer Zwangslage befindet.

Statt eines Mindestlohnes sollten die Sanktionen bei Verweigerung
einer Arbeitsaufnahme sowie bei selbst verschuldeter Kündigung und
beim Aufhebungsvertrag abgeschafft werden. 
Diejenigen, die arbeiten wollen, werden dann fast automatisch bessere
Löhne erhalten.
Es würde auch die Gewerkschaften überflüssig machen. Wenn ein
Arbeitgeber seine Mitarbeiter schlecht behandelt und mies bezahlt,
könnten alle Mitarbeiter geschlossen und sanktionsfrei kündigen und
warten, bis es Arbeit zu besseren Konditionen gibt.
Bewerten
- +
Ansicht umschalten