In der Tat gibt es einige Beispiele, die darauf hindeuten, dass Journalisten, zumindest die Zeit, die Ressourcen fehlen, sich mit der gebotenen Sorgfalt den Tatsachen zu nähern. Die Auflösung der Komplexität kostet eben diese Ressourcen und die Ambiguitäten in 1:30 oder einer Schlagzeile wiederzugeben, läuft der Aufmerksamkeitsökonomie zuwieder.
Und wenn Journalistinnen eine handwerklich unterirdische Studie, die nachweisen soll, dass Reiche intelligentere Kinder bekommen, rechtfertigen, scheint mir, dass es auch viele in der schreibenden Zunft gibt, die das wissenschaftliche Handwerkzeug nicht beherrschen und der tollen Schlagzeile nachrennen.
Die allermeisten haben auch nicht die Zeit, die eigentliche Prüfarbeit anstelle der Journalisten zu erledigen. Fazit: Sie halten das Publikum vielleicht nicht für dumm, wissen aber, dass es keine Chance hat, ihre Arbeit nachzuvollziehen.
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Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.12.2022 21:40).