Bisher habe ich in keinem Artikel darüber Infos gefunden, ob der Täter nach seiner Haftentlassung draußen eine Wohnung, eine Arbeitsstelle oder auch nur ein soziales Umfeld hatte?
Wenn nicht, dann war es praktisch klar, dass er wieder so etwas macht, was er schon ein Dutzend Mal vorher gemacht hat (Bedrohung, Körperverletzung, Sachbeschädigung, sexuelle Belästigung). Der hatte nichts zu verlieren, im Gegenteil, hat jetzt in Haft wieder ein Dach über dem Kopf und wird vollversorgt.
Die deutsche Justiz hat die Resozialisierung zur Maxime. Allerdings gibt es Menschen, die nie sozialisiert waren, so dass sie auch nicht resozialisiert werden können.
Und Deutschland war schon immer schlecht in Sachen Soziales und Integration. Jemanden in die "Freiheit" entlassen, was für den Kerl faktisch perspektivloses Obdachlosendarben bedeutet - solche Typen haben dann nichts zu verlieren. Die gewinnen sogar mit einer erneuten Haft. Und Haftgründe kann jedes überall erhältliche Küchenmesser liefern ...
Ja, Menschen sind selbstverantwortlich und schuld, aber alles geschieht in bestimmten Umständen, die geändert werden könnten, wenn der politische Wille dazu da wäre. Und seinen es nur staatliche Wohnungs- (Housing first) und Arbeitsprogramme (denn, machen wir uns nichts vor, manche Menschen sind mit Selbstmotivation und Stellenbewerben überfordert, Wohnungen bekommen solche auf dem freien Wohnungsmarkt sowieso nicht; entweder man regelt das für die, oder das Risiko besteht, dass die einfach austicken, weil für sie sowieso alles egal ist, und sie sich so an Unschuldigen abreagieren können, und dazu noch allgemeine Aufmerksamkeit erhalten).
Härtere Strafen schrecken niemanden ab. Das ist bewiesen. Soziale Sicherheit (Bildung, Sozialversicherung, Arbeit) für alle Menschen, gerade auch solche, die es nie gelernt haben, sich selber zu helfen, wäre die beste Prävention. Finnland und die Schweiz sind waffenstarrend. Aber dank sozialer Sicherheit tickt da fast nie wer aus.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.01.2023 09:49).