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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Sinnhaftigkeit

Im Gegensatz zum Unsinn, der gestern in der ARD-Tagesschau verbreitet wurde, sind Marschflugkörper nicht für den Kampf an einer Front gedacht, sondern für Schläge weit dahinter. Daher haben sie kaum Einfluss auf das aktuelle Geschehen, das bekanntlich für die Ukraine von Tag zu Tag negativer wird, ob das Strack-Zack nun öffentlich wahrhaben will oder nicht.

Abgesehen davon. Das Taurus-System ist auf geeignete Trägerjets angewiesen. Es ist wenig übrig von der ukrainischen Luftwaffe, über die Eignung der verbliebenen Jets weiss ich nichts, bezweifle aber, dass sie gegeben ist. Nun gut, einige F-16 , die wohl die nötige Tragkraft und Vorrichtungen haben, sind versprochen. Bekanntlich fehlt es an Piloten und die F-16 ist für roughe Start- und Landepisten, wie die Ukraine sie hat, nicht geeignet. Es handelt sich um ein typisch westliches Sensibelchen, das Neigung hat, jedes Steinchen auf der Piste einzusaugen, was dem Antrieb nicht unbedingt zuträglich ist. Aber ok., nehmen wir an, eine ukrainische F-16 mit eingehängten Stieren sei glücklich in der Luft. Bleibt sie das auch lange genug? Die russische Luftüberlegenheit ist drückend, die Abwehrsysteme werden ebenso schnell ausgeschaltet wie geliefert. Gestern etwa wieder ein Patriot-Komplex. Und schliesslich - auch wenn ein Taurus trotz aller Widrigkeiten auf den Weg gebracht ist, ist er noch lange nicht angekommen. Da ist aus diversen Gründen, etwa wegen der vergleichsweise guten russischen Luftabwehr, mit Ausfällen zu rechnen. Damit also so ein Ding durchkommt und auch in Zielnähe nicht gestoppt wird, muss vorher so einiges geklappt haben. Es kommt ja auch immer wieder vor, dass die Russen Lagerstandorte westlicher Waffen ausmachen, im doppelten Wortsinn.

Scholz wird das, auch wenn er es öffentlich nicht sagt, alles wissen und daher keine gesteigerte Lust verspüren, den einsatzfähigen Teil der Stierherde relativ sinnlos zu verschenken. Immerhin kostet ein Einzelexemplar ca. eine Million Euro.

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