Wir müssen nicht aus einem Regionalkonflikt/Bürgerkrieg einen Weltkrieg eskalieren.
Das ist ja unstrittig. Die Frage ist, welches Konzept diese Katastrophe verhindern kann.
Die Rückkehr zu einer gesicherten Abschreckung, die das Risiko für den Angreifer selbst vernichtet zu werden so weit erhöht, dass ein Angriff keine Aussicht mehr auf einen leichten und risikoarmen Sieg hat. Das setzt Kriegsbereitschaft und rational handelnde und nervenstarke Akteure voraus und die gegenseitige Versicherung, dass man sich leben lässt und Regeln akzeptiert. Es basiert also gerade darauf, dass man das Gegenüber nicht für "irre" hält.
Oder das beschwichtigende "bloß den Bären nicht reizen" - Konzept, das auf die im Kern guten Absichten des Aggressors vertraut und ihn zufrieden zu stellen versucht ("berechtigte Interessen"), um bloß keinen Grund zu liefern, dass er auch gegen uns losschlägt. Problem dabei: der eine muss immer liefern, der "Bär" entscheidet ob es reicht. Er kann es sich jederzeit anders überlegen und neue Forderungen stellen.
Im Klartext: Was bei Taurus funktioniert hat, das könnte auch bei anderen Waffenlieferungen klappen. Und morgen z.B. bei der Auslieferung von Dissidenten. Und übermorgen bei der NATO-Mitgliedschaft. Einfach mit Krieg drohen und schon spurt Deutschland.
PS: Der Krieg in der Ukraine ist ganz sicher kein Bürgerkrieg, sondern der Versuch ein Land in den eigenen Machtbereich zu zwingen, das in mehreren demokratischen Wahlen seinen Willen bekundet hat, zum Westen gehören zu wollen. In jedem Krieg gibt es Kollaborateure, die gemeinsame Sache mit dem Feind machen, aber das macht aus einem Krieg noch lange keinen Bürgerkrieg. Russland besitzt kein Mandat das zu tun, was es gerade tut, auch nicht von den Russen in der Ukraine. Das ist ein brutaler Überfall auf ein Nachbarland und nichts anderes. Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Zivilisten gab und gibt es in der Ukraine nicht, es kämpfen schwer bewaffnete Streitkräfte gegeneinander.